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Wenn die Patina so dick wie der Putz ist, ist die Zeit reif, das Haus zu sanieren. Willst Du damit nicht nur langfristig Energiekosten sparen, sondern auch zum Klimaschutz beitragen, mach es ökologisch.

Deshalb setzt Du am besten auf wiederverwertbare Baumaterialien, die überwiegend auf natürlich vorkommenden, nachwachsenden Rohstoffen basieren. Das bringt auch Dir selbst Vorteile:

  • Du vermeidest Dämmstoffe, die zumindest im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. (Wer will sowas schon täglich einatmen?)
  • Du musst Dich nicht mit Sondermüll herumschlagen, der bei der Entsorgung fast so teuer ist wie bei der Beschaffung.
  • Du sorgst für einen überdurchschnittlich guten sommerlichen Hitzeschutz in deinem Zuhause und eine ebenso gute Feuchtigkeitsregulierung. (Schimmel adé!)

Du willst direkt durchstarten mit den Baumaßnahmen? Anleitungen, wie Du ökologisch renovierst und welche Baumaterialien Du dafür benötigst, findest Du in den entsprechenden Kapiteln.

1. Dach ökologisch dämmen

2. Fassade ökologisch dämmen

3. Fenster und Haustür ökologisch sanieren

4. Fußboden im Altbau sanieren

5. Heizung ökologisch sanieren

6. Kellerdecke ökologisch dämmen

Eine ökologische Sanierung wird staatlich gefördert. Starte direkt unseren Fördermittelkonfigurator und lasse Dich darüber informieren, welche Förderungen für Dein Sanierungsprojekt in Frage kommen.

Mit ökologischen Baustoffen sanieren und bauen – früher war das normal. Da waren die Putze aus Kalk oder Lehm, Du hast Stroh zur Dämmung hergenommen und Fassaden aus Holz hochgezogen. Doch welche ökologischen Baumaterialien gibt es heutzutage, wofür verwendest Du sie, und können sie mit den anderen Dämmstoffen überhaupt mithalten?

Ökologische Baumaterialien bestehen entweder aus nachwachsenden Rohstoffen, aus Recyclingmaterial oder sind natürlichen mineralischen Ursprungs. Du erhältst sie in verschiedenen Lieferformen.

Die Form richtet sich nach der jeweiligen Materialart und dem Anwendungsbereich.

Platten und Matten Dämmplatten sind formstabiler als Matten und eignen sich besonders gut für Außenwände und als Aufsparrendämmung. Dämmmatten sind bei der Zwischensparrendämmung geschickter, da Du sie leichter in enge Zwischenräume einfügen kannst.
Schüttung Schüttdämmstoffe sind lose Materialien, die Du zur Dämmung von Hohlräumen oder zum Ausgleich von unebenen Böden verwendest.
Einblasdämmung Einblasdämmstoffe sind rieselfähig und als Granulat oder Flocken erhältlich. Du nutzt Sie für Hohlräume oder bei der Dachbodendämmung.
Stopfdämmung Stopfdämmstoffe sind lose, faserige Dämmstoffe. Sie ergänzen andere Materialien und dienen zum Auffüllen von Fugen und Ritzen.
Filz Dämmfilze sind dichte Vliese. Sie sind ideal für die Trittschalldämmung unter Fußbodenbelägen.

Die Vorteile beim ökologischen Sanieren sind schön und gut, aber natürlich müssen die eingesetzten Baustoffe auch langlebig genug sein, damit sich die Arbeit lohnt. Zum Glück können ökologische Baumaterialien in puncto Lebensdauer mit konventionellen Dämmstoffen mithalten. Diese liegt i. d. R. bei 25–50 Jahren.

Da Dämmstoffe ständig der Witterung, Druck und Erschütterungen ausgesetzt sind, müssen diese natürlich fachgerecht (d. h. entsprechend der Energieeinsparverordnung oder kurz EnEV) eingesetzt werden, damit die Dämmwirkung nicht nachlässt. Wichtig ist deshalb, dass Du sie regelmäßig auf Schäden wie z. B. durch Feuchtigkeit kontrollierst.

Je nach Verbauung kannst Du ökologische Baustoffe problemlos wiederverwenden, etwa Kork, Holzfaser, Seegras oder Zellulose als Einblasbdämmung bei der Dachsanierung. Die Dämmleistung ist mit der konventionaller Dämmstoffe vergleichbar. Manche biologischen Baumaterialien musst Du dafür allerdings in dickerer Schicht auftragen.

  • möglichst hohe Wärmeleitfähigkeit (U-Wert)*
  • geringer Emissionswert
  • keine lungengängigen Fasern und Feinstäube enthalten
  • guter sommerlicher Wärmeschutz
  • gutes Diffusionsverhalten
  • nachhaltig
  • möglichst nicht brennbar

Einen Altbau ökologisch sanieren? Schaffst Du. Als ersten Schritt legst Du Dir am besten einen Plan zurecht, welchen Bereich des Hauses Du zuerst renovieren willst. Sanierungsarbeiten bauen immer aufeinander auf.

Wichtig ist, dass Du immer von außen nach innen und von oben nach unten sanierst. Die erste Station ist das Dach, gefolgt von der Außenfassade, Fenster und Türen, der Kellerdecke, bis Du schließlich bei den Innenwänden, dem Heizungsaustausch und dem Fußboden angelangst.

Du willst Dein Dach ökologisch dämmen, bist aber unzufrieden, weil biologische Baumaterialien oft weniger gut dämmen als synthetische oder mineralische Dämmstoffe? Kein Problem. Es stimmt zwar, dass z. B. Mineralwolle eine bessere Wärmeleitfähigkeit hat. Den Unterschied kannst Du allerdings ausgleichen, wenn Du eine dickere ökologische Dämmschicht am Dach anbringst. Wenn dafür in Deinem Altbau kein Platz ist, wäre eine Aufsparrendämmung aus u. a. Holzfaserdämmstoffen eine gute Alternative.

Zumal Naturmaterialien bei der ökologischen Dachdämmung besonders im Sommer punkten. Aufgrund ihrer hohen Wärmespeicherfähigkeit verlängert sich der Hitzeschutz von etwa Jute zu Glaswolle um über 100 %. Mehr Infos zu den einzelnen Naturdämmstoffen, ihren Vor- und Nachteilen gefällig? Kriegst Du.

Tipp: Auch die Dachentwässerung geht ökologisch. Statt Kunststoff oder verzinktem Blech setzt Du am besten auf eine Dachentwässerung aus Edelstahl, Kupfer oder Titanzink. Damit verdoppelt sich die Lebensdauer.

Materialform: Platten, Matten oder Einblasdämmung

Anwendungsbereich:

  • Platten und Matten für die Dachbodendämmung
  • Einblasdämmung für Hohlräume bei der Dachbodendämmung

Vorteile:

  • gute Wärmedämmung
  • sehr guter sommerlicher Hitzeschutz bei Platten
  • schimmel- und schädlingsresistent
  • gute Feuchteregulierung
  • guter Schallschutz bei Platten
  • Rohstoffe gefertigt aus Abfallprodukten

Nachteile:

  • relativ hoher Energieaufwand bei der Platten-Herstellung
  • imprägnierte Platten schwer kompostierbar

Materialform: Schüttung

Anwendungsbereich: Dämmung der obersten Geschossdecke

Vorteile:

  • unverrottbar
  • schädlingsresistent
  • recyclebar
  • feuchteunempfindlich
  • frostbeständig
  • nicht brennbar
  • guter sommerlicher Hitzeschutz
  • formstabil

Nachteile:

  • hoher Energieaufwand bei der Herstellung -
  • relativ schlechte Wärmedämmung

Materialform:

Matten oder Stopfwolle

Anwendungsbereich:

  • Matten: Dachbodendämmung, Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung und Trennwände
  • Stopfwolle: Fugen und Hohlräume

Vorteile:

  • gute bis sehr gut Wärmedämmung
  • schimmelresistent
  • sehr gute Feuchteregulierung
  • Schadstoffaufnahme aus Raumluft

Nachteile:

  • relativ schlechter sommerlicher Hitzeschutz
  • lange Transportwege
  • viel Reinigungsmittel bei der Aufbereitung nötig
  • ohne Zusätze schädlingsanfällig
  • Pestizidrückstände möglich

Materialform: Platten

Anwendungsbereich: neben der Dachdämmung auch für Deckendämmsystemen bei Tiefgaragen, Kellern oder Durchfahrten geeignet

Vorteile:

  • optimaler Brandschutz: nicht brennbar, entwickelt im Brandfall keine toxischen Gase
  • diffusionsoffen
  • formstabil
  • umweltfreundlich
  • recyclebar
  • besteht aus natürlichen den Rohstoffen Kalk, Sand, Zement und Wasser
  • heimische Ware, kurze Transportwege
  • schimmelresistent

Nachteile:

  • niedrige Wärmespeicherkapazität
  • poröse und druckempfindliche Vorbaukonstruktion – schwere Gegenstände musst Du durch die Platte hindurch an der Außenwand verankern
  • lassen nur diffusionsoffene Beschichtungen zu

Grüne Dächer sind nicht nur ein Hingucker, sie sind vor allem ökologisch sinnvoll. Sie mildern sie das Aufheizen von Flachdächern merklich, kühlen im Sommer und dämmen im Winter. Die Pflanzen produzieren Sauerstoff, binden Kohlendioxid und Feinstaub, und wirken sich so positiv auf das Stadtklima aus. Sie dämmen den Schall und fördern die Artenvielfalt. Apropos: Eine Dachbegrünung steigert meist auch den Wert Deines Hauses.

Beim Dämmen der Außen- und Innenfassade Deines Zuhauses auf biologische Baumaterialien zu setzen, bringt Dir viele Vorteile. Erstens natürlich eine gute Ökobilanz, da sie weder bei der Herstellung noch der Entsorgung die Umwelt belasten.

Naturdämmstoffe können aber auch sehr viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen bzw. abgeben als herkömmliche Materialien. So reduzierst Du die Gefahr von Schimmel in den Wänden erheblich. Und bei einer Wärmeleitfähigkeit von ca. 0,040–0,052 W/(mK) für Holzfaser oder 0,038–0,042 W/(mK) für Zellulose (hier die Erklärung zum U-Wert) ist Deine frisch gedämmte Fassade gut gegen Kälte und Hitze gefeit.

Natürlich gehört zum ökologischen Renovieren der Fassade mehr dazu, als nur den richtigen Dämmstoff auszuwählen. Auch der richtige Naturputz spielt eine Rolle, ganz zu schweigen von dem korrekten Vorgehen beim Dämmen. Mehr Infos sowie eine Anleitung zur Fassadendämmung oder auch dem Einziehen von ökologischen Trockenbauelementen findest Du weiter unten im Kapitel.

Materialform: Platten

Vorteile:

  • gute Wärmedämmung
  • sehr guter sommerlicher Hitzeschutz
  • schimmel- und schädlingsresistent
  • gute Feuchteregulierung
  • guter Schallschutz
  • Rohstoffe gefertigt aus Abfallprodukten

Nachteile:

  • relativ hoher Energieaufwand bei Herstellung
  • imprägnierte Platten schwer kompostierbar

Materialform: Matten und Platten

Vorteile:

  • guter Wärmedämmschutz
  • aufgrund Bitterstoffe resistent gegen Schädlinge, Schimmel und Fäulnis
  • sehr formstabil
  • stark feuchtigkeitsregulierend
  • geringer Energieaufwand bei der Herstellung

Nachteile:

  • bewohnbar durch Nager
  • relativ schlechter sommerlicher Hitzeschutz

Materialform:

Platten

Vorteile:

  • gute Wärmedämmung
  • schimmel- und schädlingsresistent
  • sehr gute Feuchteregulierungs
  • geringer Energieaufwand bei der Herstellung
  • guter Schallschutz

Nachteile:

  • bewohnbar durch Nagetiere
  • falls mit synthetischem Faseranteilen versetzt, schwer recyclebar und kompostierbar

Materialform: Rollen

Vorteile:

  • sehr gute Wärmedämmung
  • sehr guter sommerlicher Hitzeschutz
  • schädlingsresistent
  • sehr gute Feuchteregulierung
  • gute Schalldämmung
  • Rohstoffe aus Abfallprodukten gefertigt

Nachteile:

  • bewohnbar durch Nagetiere

Materialform: Platten

Vorteile:

  • gute Wärmedämmung bei Platten
  • gute Feuchteregulierung
  • unverrottbar, schimmel- und schädlingsresistent
  • ideal für Feuchträumr
  • druckfest

Nachteile:

  • imprägnierter Kork nicht kompostierbar
  • kein heimischer Rohstoff; lange Transportwege
  • nur begrenzt verfügbar
  • relativ starker Eigengeruch

Materialform: Platten

Vorteile:

  • hohe Wärmespeicherkapazität
  • lokal erhältlich
  • ohne Bauschäden sehr lange Lebensdauer
  • diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend
  • geringer Energieaufwand bei der Herstellung
  • guter Schallschutz
  • wiederverwendbar und kompostierbar

Nachteile:

  • frostempfindlich
  • verwittert bei anhaltender Feuchtigkeit bzw. verändert sein Volumen
  • schwindet beim Austrocknen

Materialform: Schüttung

Vorteile:

  • gute Wärmedämmung
  • guter sommerlicher Hitzeschutz
  • unverrottbar, schimmel- und schädlingsresistent
  • sehr gute Feuchteregulierung
  • Rohstoffe sind aus Abfallprodukte gefertigt
  • geringer Energieaufwand bei der Herstellung
  • ohne chemische Zusätze brandhemmend

Nachteile:

  • lange Transportwege

Materialform: Strohballen

Vorteile:

  • mittlere Wärmedämmung
  • schädlingsresistent
  • gute Feuchteregulierung
  • ohne chemische Zusätze bearbeitet
  • sehr geringer Energieaufwand bei der Herstellung
  • biologische und thermische Entsorgung möglich
  • regional in großen Mengen verfügbar; kurze Transportwege

Nachteile:

  • wenig flexibel
  • große Wandstärke
  • während Bauphase Feuergefahr durch unverdichtete Strohreste

Materialform: Platten oder Einblasdämmung

Vorteile:

  • gute Wärmedämmung
  • guter sommerlicher Hitzeschutz
  • schimmel- und schädlingsresistent
  • sehr gute Feuchteregulierung
  • Rohstoffe sind aus Abfallprodukte gefertigt
  • Rohstoff in großen Mengen vorhanden
  • sehr geringer Energiebedarf bei der Herstellung

Nachteile:

  • hohe Feinstaubbelastung bei Verarbeitung
  • nicht kompostierbar
  • anfällig für Fäulnis

Du suchst einen ökologischen Putz für außen? Geeignet ist z. B. Kalkzementputz – obwohl er aufgrund seiner wasserabweisenden Eigenschaft auch in Feuchträumen denkbar ist. Kalkzementputz ist atmungsaktiv, frostsicher und dank dem Zementanteil abriebbeständig sowie stoßfester als reiner Kalkputz.

Ökologische Putze für außen solltest Du stets zweilagig auftragen. Ideal für das Verputzen ist eine Außentemperatur von 20° C bei gemäßigter Luftfeuchtigkeit (max. 65 %). Eine 20 mm dicke Putzschicht benötigt ca. 20 Tage zum Trocknen. Je kälter es wird, desto länger dauert es.

Wichtig: Der Kalkzementputz sollte in der Trockungsphase keinen Frost abbekommen. Außerdem solltest Du davon absehen, einen Untergrund mit hoher Wärmedämmung damit zu verputzen. Wenn sich dieser aufgrund der gespeicherten Wärme ausdehnt, ist das Risiko groß, dass der Kalkzementputz reißt.

Materialform: Platten

Vorteile:

  • optimaler Brandschutz: nicht brennbar, entwickelt im Brandfall keine toxischen Gase
  • diffusionsoffen
  • formstabil
  • umweltfreundlich
  • recyclebar
  • besteht aus natürlichen den Rohstoffen Kalk, Sand, Zement und Wasser
  • heimische Ware, kurze Transportwege
  • schimmelresistent

Nachteile:

  • niedrige Wärmespeicherkapazität
  • poröse und druckempfindliche Vorbaukonstruktion – schwere Gegenstände musst Du durch die Platte hindurch an der Außenwand verankern
  • lassen nur diffusionsoffene Beschichtungen zu

Zum Shop: Innendämmung

Materialform: Platten

Anwendungsbereiche: Decke, Laibungen und Wand dämmen; auch geeignet für Feuchträume; besonders geeignet zur Schimmelbekämpfung

Vorteile:

  • atmungsaktiv
  • nicht brennbar
  • schimmelresistent
  • gute Wärmeleitfähigkeit
  • überputzbar

Nachteile:

  • für einen guten Dämmschutz sind dickere Platten (mind. 5 cm Stärke) gefordert

Zum Shop : Dämmung & Schimmel bekämpfen

Materialform: Platten, Stopftwolle und Filz

Anwendungsbereiche:

  • Platten: Akustikdämmung
  • Stopfwolle: Fugen, Hohlräume
  • Filze: Trittschalldämmung

Vorteile:

  • sehr gute Wärmedämmung
  • schimmelresistent
  • sehr gute Feuchteregulierung
  • Schadstoffaufnahme aus Raumluft

Nachteile:

  • relativ schlechter
  • sommerlicher Hitzeschutz
  • lange Transportwege
  • viel Reinigungsmittel bei Aufbereitung nötig
  • ohne Zusätze schädlingsanfällig
  • Pestizidrückstände möglich

Wenn Du ohnehin dabei bist, Dein Zuhause ökologisch zu renovieren: Wie wär's, wenn Du direkt den Schimmel an den Wänden umweltfreundlich entfernst? Wichtig dabei ist, dass Du auf fungizide Mittel verzichtest, die sich auch auf uns Menschen gesundheitsschädlich auswirken können.

Unter den ökologischen Putzen haben Lehmputze und Kalkputze die Nase vorn. Sie enthalten keine Lösemittel, sind frei von Konservierungs- und Kunststoffen, hautverträglich, atmungsaktiv und auch für Allergiker geeignet. Im Innenbereich binden Lehm- und Kalkputze die Feuchtigkeit, absorbieren Gerüche und verbessern so das Raumklima. Auch optisch machen sie was her, wirken rau und natürlich. Es gibt sie in verschiedenen Körnungen und sogar im Wunschfarbton.

Kalkputz oder Lehmputz musst Du in zwei Lagen an der Wand anbringen (Unterputz und Oberputz). Trage dafür den frischen Naturputz mit einer rostfreien Glättkelle auf den vorbereiteten Untergrund auf. Die Unterputzschicht sollte mind. 10 mm bis max. 20 mm betragen.

Wichtig: Lehm und Kalk können auch Nachteile haben, wenn Du sie falsch anwendest. Durch ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern, kann es passieren, dass das Material aufquillt oder sich löst. Deshalb sind sie nur in Innenräumen geeignet. Vermeide beide Putze an Außenfassaden und in Feuchträumen.

Für die ökologische Innensanierung kannst Du statt der herkömmlichen Trockenbauplatten Holzfaserplatten mit einer Beschichtung aus Kalk einbauen. Sie wirken feuchtigkeitsregulierend, verbessern das Wohnklima bei Dir zuhause und speichern Wärme. Ein weiterer Vorteil: Sie eignen sich für eine Vielzahl von Endbeschichtungen – für glatte Oberflächen, gefilzte Strukturen mit Kalkprodukten, strukturstarke Dekorputze oder farbige Anstriche.

Über die Kellerdecke geht oft unnötig Heizenergie verloren, meist zwischen 5–10 %. Wenn Du die zusätzlich zum Dach und der Fassade dämmst, kannst Du langfristig Energiekosten sparen. Angenehmer für die Füße ist es auch. Nie wieder Tiefkühltemperaturen auf dem Boden im Erdgeschoss!

Der Vorteil beim Dämmen der Kellerdecke ist, dass Du das leicht selbst übernehmen kannst. Bevor es losgeht, solltest Du allerdings klären, wie viel Platz Dir zum Dämmen zur Verfügung steht. Nach dem GEG (Gebäude-Energie-Gesetz) musst Du einen bestimmten Wärmedurchgangskoeffizienten erreichen. Bei den meisten Dämmstoffen verlangt dieser eine Dicke von 12 cm. Ist Deine Decke zu niedrig, kann das zum Problem werden. Generell gilt aber: Lieber dünn gedämmt als gar nicht.

Achte beim ökologischen Renovieren der Kellerdecke auf mögliche Hindernisse wie Leitungsanschlüsse, die Deckenbeleuchtung, Fenster, Wasser- und Gaszähler. Notfalls musst Du diese versetzen. Wichtig ist, dass Du nicht nur die Kellerdecke dämmst, sondern auch die Wände zwischen beheizten und unbeheizten Räumen. Die Dämmwirkung von Baustoffen ist dabei natürlich unterschiedlich.

Hier ist eine Auswahl an ökologischen Baumaterialien zum Dämmen der Kellerdecke.

Materialform: Platten

Vorteile:

  • gute Wärmedämmung
  • sehr guter sommerlicher Hitzeschutz
  • schimmel- und schädlingsresistent
  • gute Feuchteregulierungsfähigkeit
  • guter Schallschutz bei Platten
  • Rohstoffe bestehen aus Abfallprodukten

Nachteile:

  • relativ hoher Energieaufwand bei der Platten-Herstellung
  • imprägnierte Platten sind schwer kompostierbar

Materialform: Platten

Vorteile:

  • optimaler Brandschutz: nicht brennbar, entwickelt im Brandfall keine toxischen Gase
  • diffusionsoffen
  • formstabil
  • umweltfreundlich
  • recyclebar
  • besteht aus natürlichen den Rohstoffen Kalk, Sand, Zement und Wasser
  • heimische Ware, kurze Transportwege
  • schimmelresistent

Nachteile:

  • niedrige Wärmespeicherkapazität
  • poröse und druckempfindliche Vorbaukonstruktion – schwere Gegenstände musst Du durch die Platte hindurch an der Außenwand verankern
  • lassen nur diffusionsoffene Beschichtungen zu

Fenster und Haustür sind eine Schwachstelle für den Wärmeschutz eines Hauses, vor allem in Altbauten. Beide Bauelemente auszutauschen, kann sich lohnen und Dir bis zu 20 % an Energiekosten sparen. Der Fensteraustausch bzw. das Einsetzen einer neuen Haustür geht zum Glück auch ökologisch. Worauf es ankommt, ist das richtige Modell und eine optimale Abdichtung – idealerweise nach RAL-Kriterien.

  • Fenster: Gut geeignet sind energiesparende Holzfenster statt den klassischen Kunststoffmodellen.
  • Haustür: Achte beim Kauf auf ein Türenmodell, das sowohl wärme- wie auch schalldämmend ist.
  • Dichtung: Zum Abdichten gibt es Dichtungsbänder z. B. aus Kautschuk, Hanf oder Flachs.

Wichtig: Es ist gesetzlich vorgegeben (EnEV 2014/GEG 2020), dass neu eingesetzte Fenster einen U-Wert von max. 1,3 (W/m²K) bzw. Dachfenster max. 1,4 (W/m²K) haben.

Schon gewusst? Die Heizung ist mit Abstand der größte Erzeuger an CO 2-Emissionen im Haushalt. Willst Du ökologisch heizen, sind regenerative Brennstoffe als Energiequellen Deine Wahl. Dazu zählen Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft und Erdwärme, aber auch Biogas und Biomasse – obwohl das Umweltbundesamt generell das Heizen ohne Verbrennen empfiehlt. Umsetzbar ist das allerdings eher in Neubauten, da Du hier die Bauweise von Grund auf klimaeffizient planen kannst.

Deine Heizungsanlage im Altbau ökologisch zu sanieren bedeutet dennoch mehr als nur die alte Anlage auszutauschen – und das solltest Du bei Heizungen, die älter als 15 Jahre sind, unbedingt tun. Was es braucht, ist ein neues Heizmodell.

Auswahl an ökologischen Heizungsanlagen für den Altbau:

  • ein wasserführender Kaminofen ist ein Dauerbrandofen, der an die Wasserversorgung der Heizung angeschlossen wird und so Deine Zentralheizung entlastet
  • bei wasserführenden Pelletöfen achte darauf, dass: Du eine hohe Energieeffizienzklasse wählst (A+ oder A++); die Holzpellets aus der Region und nachhaltigen Forstwirtschaft stammen; Du einen bauartszugelassenen Staubabschneider einbaust, der die Schafstoffemissionen eindämmt
  • eine Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung mit Sonnenenergie, ergänzend zur Zentralheizung
  • eine Wärmepumpe, die die in Erdreich, Wasser oder Luft gespeicherte Wärme sammelt, ins Haus transportiert und auf ein gutes Temperaturniveau zum Heizen anhebt

Beim ökologischen Renovieren Deines Zuhauses darf der Fußboden nicht fehlen. Ob Kork, Holz, Feinsteinzeug, umweltverträgliches Green Vinyl oder Teppich aus Recyclingmaterial bzw. Naturfasern – die Auswahl an ökologischen Materialien für Bodenbelägen ist riesig. Jeder Bodenbelag hat eigene Vorteile. Eine Auswahl davon findest Du hier:

Holz z. B. in Form von geöltem Parkett ist natürlich und hygienisch, fußwarm, schadstoffrei, lärmdämmend und bei guter Pflege langlebig. Der kann es schon mal auf 100 Jahre bringen.

Fliesen aus Feinsteinzeug und anderen Natursteinbelägen sind gut geeignet für Allergiker, langlebig, leicht zu reinigen und robust.

Kork wird aus der Rinde von Korkeichen hergestellt und zu Platten verpresst. Es ist schadstoffrei, wenn das verwendete Bindemittel aus materialeigenem Harz besteht, anstistatisch, abriebfest, schwer entflammbar und leicht zu säubern.

Green Vinyl ist wasserfest und z. B. für Feuchträume geeignet, abriebfest, recyclebar und emissionsarm sowie frei von Weichmachern.

Dein Bodenbelag war noch nicht dabei? Du willst mehr über das Verlegen und die Bodenbeläge im Vergleich wissen? Antworten findest Du hier.

smart home eingliederung abstand v1 oben

Wie Du smart Strom sparen kannst? Wenn Du z. B. die Heizung so einstellst, dass sie nur läuft, wenn Du im Haus bist und sonst auf Sparflamme brennt. Oder eben beim Verlassen des Gebäudes alle unnötigen Verbraucher automatisch abgestellt und die Lichter ausgeschaltet werden.

Weitere smarte Möglichkeiten: Du bekommst z. B. eine Info, wenn Du das Haus verlässt und noch ein Fenster geöffnet ist, sofern Du Deine Fenster alle smart eingerichtet hast. Du kannst Dich auch informieren lassen, wenn Du unterwegs bist und jemand an Deiner Haustür klingelt. So kannst Du Freunden die Tür zu Deinem Zuhause öffnen, wenn Du im Stau stehst und Dich unerwartet verspätest.

smart home eingliederung abstand v1 unten
warum oekologisch bauen

Du hast genug von Häusern, die nicht zu Dir passen? Du willst zwar neu bauen, aber damit die Umwelt nicht zusätzlich belasten? Plan Deinen Neubau mit ökologischen Baumaterialien. Die Vorteile vom ökologischem Bauen liegen auf der Hand:

  • es ist in der Regel nachhaltig bzw. ressourcenschonend,
  • benötigt weniger Energie für die Herstellung, den Betrieb und das Recycling bzw. die Entsorgung,
  • ist gesundheitlich unbedenklich, da frei von toxischen Stoffen,
  • und trägt so zur Qualität des Wohnens und zur Wohngesundheit bei.
  • Viele ökologische Baustoffe sind nicht teurer als herkömmliche Baumaterialien, sondern häufig preislich vergleichbar. Bezogen auf Wohnqualität, Wartung und Pflege sowie abschließendes Recycling ist ökologisches Bauen sogar günstiger.

Nicht selten haben natürliche Materialien häufig weitere Eigenschaften, die sich positiv auf das Gebäude auswirken. Ökologische Putze beispielsweise sind diffusionsoffen und senken so ganz natürlich den Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft. Einige Baumaterialien dämmen hervorragend und helfen somit nebenbei beim Energie sparen.

Damit ist gemeint, dass sich ein neues Gebäude in den natürlichen Kreislauf eingliedert – und zwar angefangen von der Herstellung der Baumaterialien über den ressourcenschonenden Betrieb bis hin zur Entsorgung der Baustoffe, wenn das Gebäude nicht mehr gebraucht wird. Dabei spielen unter anderem die folgenden Punkte eine Rolle:

  • generell ein geringer Energieverbrauch während des Betriebes des Gebäudes
    • durch Nutzung der Sonnenenergie mit Solar- oder Photovoltaikanlagen
    • durch effiziente Wärmedämmung
    • durch effiziente Anlagentechnik
    • durch die Deckung des Restenergiebedarfs durch erneuerbare Ressourcen wie Solarthermie, Photovoltaik und nachhaltige Brennstoffe (z. B. Geothermie, Pelletheizung)
  • eine nachhaltige Entwässerungstechnik, evtl. durch Trennung von Trink- und Brauchwasser, das zum Waschen oder Blumengießen verwendet wird
  • Abwasser aus Badewanne, Dusche und Waschmaschine (Grauwasser) für die Toilettenspülung sowie Nutzung des Regenwassers nach Grobfilterung zum Waschen der Wäsche nutzen (Zweikammersystem: Grauwasser und Regenwasser werden separat aufgefangen)
  • Warmwasseranschluss für die Waschmaschine
  • wenn es die örtlichen Gegebenheiten erlauben: Pflanzenkläranlage bauen, anfallende Biomasse als Dünger im eigenen Garten verwenden, eine Alternative wäre der Bau einer (Klein)-Kläranlage mit mehreren Nachbarn
  • beim Mehrfamilienhäusern wichtig: Möglichkeiten zur Mülltrennung, überdachte Fahrradstellplätze

Schließlich muss beim ökologischen Bauen jedes Produkt und jede Ausstattung auf seine ökologischen Eigenschaften geprüft werden. Das kann einen Laien schnell überfordern.

  • Standort des Gebäudes (schließt die Infrastruktur, Verkehrsanbindung und den Landschaftsschutz ein)
  • nur eine geringe versiegelte Fläche
  • Außenfläche des Gebäudes ist im Verhältnis zum Gebäudeinhalt klein gehalten
  • Tageslicht wird für die Beleuchtung des Gebäudes bestmöglich genutzt (ggf. Lichtleitsysteme oder Lichtkuppeln installieren)
  • Begrünung des Gebäudes, z. B. Dachbegrünung

  • Verwendung von Baustoffen, die umweltfreundlich hergestellt und entsorgt werden können, idealerweise biologisch abbaubar und möglichst ohne großen Aufwand für Energie und Transport (regionale Baustoffe vorziehen)
  • baubiologisch bedenkliche oder toxische Stoffe vermeiden
  • Naturbaustoffe wie Lehm, Ziegel, Natursteine (aus der Umgebung), Holz, Strohballen
  • Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (Holzfaserdämmplatte, Flachsfaser, Hanffaser, Schafwolle, Stroh) oder Recyclingmaterial (z. B. Glaswolle aus Recyclingglas oder Cellulose aus Altpapier)
  • Fenster mit Mehrfachisolierung aus lokalen Hölzern anstatt Kunststoff
  • natürliche Bodenbeläge (z. B. Korkboden, Massivholzdielen und Holzparkett aus regional gewachsenem Holz, Linoleum)
  • Naturfarben, Klebstoffe und Lacke auf Pflanzenbasis, ohne Lösungsmittel und mit geringem Anteil flüchtiger organischer Verbindungen (FOCs)

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