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Nützlinge sind die natürlichen Feinde von Schädlingen, also jenen kleinen Plagegeistern, die sich an Deinen Pflanzen zu schaffen machen, wie Blattlaus, Spinnmilbe und Co. – genau die lassen sie sich so richtig schmecken.

Zu den Nützlingen gehören verschiedene Insekten, Raubmilben und Nematoden, die die Schädlinge im Zaum halten.

Das sind die Vorteile, wenn Du Dir von Nützlingen bei der Schädlingsbekämpfung helfen lässt:

  • Nützlinge sind ungefährlich für Mensch und Tier
  • Nützlinge schonen die Umwelt.
  • Nützlinge sind recht unkompliziert und arbeiten selbständig.
  • Wenn Du Glück hast und sie ausreichend Nahrung finden, vermehren sie sich in Deinem Garten und schützen Deine Pflanzen dauerhaft vor Schädlingen.

Nuetzlinge Florfliege

Florfliegenlarven sind sehr gefräßig – gut für Dich, schlecht für die Schädlinge auf Deinen Pflanzen. Sie ergreifen ihre Beute mit ihren zangenartigen Kiefern und saugen sie aus. Florfliegen sind als Larve etwa zwei Wochen lang räuberisch aktiv. Nach 2-3 Wochen verpuppt sich die Larve. Aus der Puppe schlüpft die Florfliege. Auf ihrem Speiseplan stehen dann nur noch Honigtau und Nektar, darum sucht sie den Weg nach draußen.

Florfliegenlarven stellen keine hohen Ansprüche an Luftfeuchtigkeit und Temperatur. In Innenräumen kannst Du sie das ganze Jahr über anwenden. Für den Einsatz im Außenbereich sind mindestens 15°C durchgehend (Tag und Nacht) erforderlich. Du kannst sie also über den Sommer auch im Freiland einsetzen.

Tipps zum Einsatz von Florfliegen bei der Schädlingsbekämpfung:

  • Bringe die Florfliegenlarven umgehend nach Erhalt aus. Ziehe dafür das Vlies vom Kartonstreifen etwas ab und klopfe die Larven oberhalb der befallenen Pflanzen aus.
  • Wenn Deine Pflanzen stark befallen sind, solltest Du die Anwendung nach 14 Tagen wiederholen.
  • Du kannst Florfliegenlarven im Gewächshaus und Innenraum auch in Kombination mit länger wirkenden Nützlingen wie z.B. Raubmilben einsetzen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Nuetzlinge Marienkaefer

Marienkäfer sehen nicht nur hübsch aus und gelten als Glücksbringer, sie haben auch einen Riesenhunger auf Blattläuse. Damit sich die kleinen Krabbler in Deinem Garten wohlfühlen und Dir bei der Schädlingsbekämpfung kräftig unter die Arme greifen können, brauchen sie vor allem im Winter Deine Unterstützung. Wenn Du Laubhaufen und Holz im Garten liegen lässt, finden sie genügend Rückzugsmöglichkeiten. Im Frühling haben sie dann Hunger – und jede Menge Appetit auf Blattläuse.

Der Zweipunkt-Marienkäfer zählt zu den wichtigsten Blattlaus-Feinden. Du findest ihn in Gehölzen, Gehölzsäumen, auf Wiesen und Feldern. Du kannst ihn aber auch gezielt in Deinem Garten ausbringen. Zweipunkt-Marienkäfer und ihre Larven haben Blattläuse, aber auch Schildläuse, zum Fressen gern. Die Marienkäferlarven schaffen bis zu 150 Blattläuse pro Tag, die erwachsenen Tiere etwa 50.

Der Zweipunkt-Marienkäfer und andere heimische Arten werden leider zunehmend seltener, weil sie unter anderem durch den Asiatischen Marienkäfer verdrängt werden.

Der Australische Marienkäfer ist ein wahrer Schmierlausräuber. Er ist Dein Verbündeter, wenn Du Woll- und Schmierläuse auf Zierpflanzen in geschlossenen Räumen bekämpfen willst, wie in Wintergärten oder Gewächshäusern. Sein Kopf, die Brust sowie der Hinterleib und die Fühler sind orangefarben, seine Flügeldecken schwarzbraun. Sowohl die Käfer als auch ihre Larven lassen sich Woll- und Schmierläuse so richtig schmecken.

Raubmilben zählen zu den Spinnentieren. Sie werden ca. 0,3 bis 0,6 mm groß. Es gibt über 5000 verschiedene Arten von Raubmilben. Einige davon fressen bevorzugt Pflanzenschädlinge. Sie vertilgen entweder verschiedenste Schädlinge oder bevorzugen einen bestimmten Schädling. Es macht daher Sinn, den Schädling vorher zu bestimmen. Dabei steht Dir unser Ratgeber Pflanzenschädlinge bekämpfen hilfreich zur Seite.

Hast Du erstmal herausgefunden, um welchen Schädling es sich handelt, findest Du in unserem Shop die richtigen Raubmilben zur Bekämpfung:

Raubmilben machen vor allem in geschützten Bereichen einen guten Job, wie zum Beispiel in Gewächshäusern, auf dem Fensterbrett oder im Wintergarten. Sie haben eine Lebensdauer von einigen Tagen bis zu wenigen Wochen.

Das solltest Du beim Einsatz von Raubmilben in der Schädlingsbekämpfung beachten:

  • Setze die Raubmilben möglichst frühzeitig ein, sobald Du also einen Schädlingsbefall entdeckst.
  • Die Ansprüche an Temperatur und Luftfeuchtigkeit variieren je nach Art, in der Regel braucht es aber eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60-80%, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
  • Unter guten Bedingungen siedeln sich die Raubmilben in einem Bestand an, vermehren sich dort und halten Schädlinge dauerhaft in Schach.

Schlupfwespe

Weiße Fliegen, Apfelwickler und Co – sie alle zittern vor der Schlupfwespe. Und das aus einem guten Grund. Schlupfwespen sind Hautflügler, die ihre Eier in die Larven ihrer Beutetiere legen, darunter viele Schädlinge. Diese werden dann von den Schlupfwespenlarven von innen heraus aufgefressen.

Diese parasitierende Lebensweise macht Schlupfwespen zu einem starken Buddy in der Schädlingsbekämpfung, nicht nur im Garten oder in der Landwirtschaft. Auch in Innenräumen können sie beispielsweise gegen Motten eingesetzt werden. Besonders effizient ist die Schlupfwespe in Gewächshäusern oder geschlossenen Räumen wie Wintergärten.

Ein paar Tipps für den Einsatz von Schlupfwespen:

  • Mit etwas Glück siedeln sich andere Schlupfwespen-Arten dauerhaft in Deinem Garten an. Du kannst dabei etwas nachhelfen und zum Beispiel kleine Löcher in Holzstämme bohren, um geeignete Rückzugsmöglichkeiten für sie zu schaffen.
  • Für den Einsatz im Garten gibt es bisher keine erhältlichen Schlupfwespen. Wenn Du Schlupfwespen in Deinem Garten haben willst, sorge für einen möglichst intakten Naturgarten mit Rückzugsmöglichkeiten, möglichst wenig Pflanzenschutzmittel und viele ökologisch wertvolle Pflanzen!
  • Gegen die gefürchtete Weiße Fliege gibt es mit Encarsia formosa einen effizienten Gegenspieler, der sich aber nur für drinnen eignet. Ebenso Aphipar-Schlupfwespen gegen Blattläuse im Gewächshaus und Wintergarten. Sie haben etwas höhere Ansprüche als andere Nützlinge, vor allem bezüglich Luftfeuchtigkeit und Lichteinstrahlung.

Die Larven vieler Gallmückenarten ernähren sich von Pflanzen und können so natürlich ordentlich Schaden anrichten. Andere Gallmücken wiederum sind Nützlinge, da ihre räuberischen Larven bevorzugt Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben auf dem Speiseplan haben.

Erwachsene Gallmücken werden dabei durch den Honigtau der Blattläuse angelockt. Sie legen ihre Eier mitten in den Blattlauskolonien ab. Wenige Tage später schlüpfen die Larven und fangen an, Blattläuse zu vertilgen. Du kannst Gallmückenlarven bei schwachem bis mittlerem Befall von März bis September in Innenräumen einsetzen.

  • Entferne bei fortgeschrittenem Befall die am stärksten befallenen Blätter oder behandle sie mit einem geeigneten Bio-Insektizid vor (mindestens einen Tag vor der Nützlingsfreisetzung!).
  • Krabbeln Ameisen an den Pflanzen oder in der Nähe, bekämpfe diese vor Ausbringung der Nützlinge.
  • Für einen stärkeren Effekt kannst Du auch eine größere Menge an Nützlingen bestellen, was keine negativen Auswirkungen hat.
  • Falls einzelne Pflanzen sehr stark befallen sind und die Nützlinge nicht ganz nachkommen, kannst du Schädlingsherde punktuell mit Rapsöl besprühen.
  • Um eine höhere Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus oder Innenraum zu erreichen, kannst Du tagsüber mehrere Schalen mit Wasser aufstellen, die Pflanzen öfters besprühen oder einen Luftbefeuchter verwenden.

Nützling Geeignet gegen Befallsstärke Einsatzort Ansprüche
Florfliegenlarven Blattlaus, Thrips, Spinnmilbe, (Weiße Fliege, Schmierlaus) Leicht-stark Freiland, Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 15°C Temperatur
Crypton-Australischer Marienkäfer Woll- & Schmierlaus Leicht-stark Freiland, Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 20°C Temperatur
Adalia-Marienkäfer Blattlaus Leicht-stark Freiland, Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 15°C Temperatur
Encarsia-Schlupfwespe Weiße Fliege Vorbeugend-mittel Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 18°C Temperatur
  • Mind. 50 % Luftfeuchte
  • Einsatz 3x im Abstand von 2 Wochen
Aphipar-Schlupfwespe Blattlaus Leicht-mittel Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 15°C Temperatur
  • Mind. 60 % Luftfeuchte
Amblymite-Raubmilbe Weiße Fliege, Thrips Vorbeugend-leicht Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 18°C Temperatur
  • Mind. 60 % Luftfeuchte
Phytomite-Raubmilbe Spinnmilbe Mittel-stark Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 18°C Temperatur
  • Mind. 60 % Luftfeuchte
Cucumeris-Raubmilbe Thrips, Teemilbe, Erdbeermilbe Vorbeugend-leicht Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 16°C Temperatur
  • Mind. 60 % Luftfeuchte
Neomite-Raubmilbe Spinnmilbe Vorbeugend-leicht Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 25°C Temperatur
  • Mind. 70 % Luftfeuchte
  • hält auch hohe Temperaturen gut aus
Aphidend-Gallmücken Blattlaus Leicht-mittel Gewächshaus, Innenraum
  • Mind. 16°C Temperatur
  • Mind. 60 % Luftfeuchte
Hypoaspis-Raubmilbe Trauermücke, Thripslarve, Springschwänze, Vogelmilbe, Blutmilbe Vorbeugend-leicht Gewächshaus, Innenraum, Vogelstall, Terrarium, Voliere
  • Mind. 15°C Temperatur
  • Rückzugsort (Erde, Häuschen)
Nematoden

Nematoden, auch Älchen genannt, sind Fadenwürmer. Mit bisher mehr als 20.000 bekannten Arten sind sie ein sehr artenreicher Stamm. Die meisten Arten ernähren sich von Mikroben. Manche Arten sind räuberisch oder parasitisch, das heißt sie befallen Pflanzen, Tiere und Menschen.

Nematoden kommen fast überall vor, ob in Böden, im Meer oder im Süßwasser und schaffen es unter extrem widrigen Bedingungen zu überleben.

Nematoden können nützlich oder schädlich sein. Um Deine Pflanzen gegen schädliche Nematoden zu wappnen, hilft es auf resistente Pflanzen zu setzen. Es gibt zum Beispiel speziell gezüchtete Gemüsesorten, die immun gegen Nematoden sind. Du kannst auch vorbeugen, indem Du wechselnde Pflanzen in Deinem Beet anbaust. Auch ein gesunder Boden wirkt schädlichen Nematoden vor, indem die darin lebenden Pilze und Bakterien gegen sie vorgehen. Viele Tipps rund um einen gesunden Gartenboden findest Du in unserem Ratgeber.

Manche Nematoden werden erfolgreich im Pflanzenschutz eingesetzt. Sie bekämpfen wirksam Schädlinge wie Dickmaulrüssler, Engerlinge und Trauermücken. Als mikroskopisch kleine Helferleins arbeiten sie in der Erde und finden die Schädlinge über Hitze bzw. Kohlendioxid, das diese ausstrahlen. Über Hautöffnungen dringen sie in ihre Wirtstiere ein. Durch ein Bakterium werden die Larven abgetötet und brechen als leere Hülle auf. Wieder frei, machen sich die Nematoden auf die Suche nach einem neuen Wirtstier.

  • Beachte die Mindesttemperaturen vor der Ausbringung. In der Regel sollte die Außentemperatur zumindest zweistellig sein.
  • Nematoden sind UV-empfindlich - bringe sie daher nicht bei direkter Sonneneinstrahlung aus!
  • Entferne Mulchmaterial oder andere Bodenabdeckungen vor der Ausbringung, damit die Nematoden leicht in die Erde kommen.
  • Halte nach der Ausbringung den Boden mindestens 2 Wochen lang feucht, damit sich die Nematoden gut bewegen können.

Nützling Geeignet gegen Einsatzort Ansprüche
Nemahelp-Nematoden Trauermücken-Larve, Thrips-Larve In Töpfen, Trögen und Hochbeeten
im Freiland, Gewächshaus, Innenraum
  • Bodentemperatur 8-30°C
  • Boden mind. 2 Wochen feucht halten
Nemastar-Nematoden Mauwurfsgrille, Wiesenschnacke, Erdraupe Rasen, Beete
  • Bodentemperatur mind. 12°C
  • Boden mind. 2 Wochen feucht halten
Nematop-Nematoden Dickmaulrüssler-Larve Betroffene Hartlaubgewächse wie
Kirschlorbeer und Rhododendron
  • Bodentemperatur mind. 12°C
  • Boden mind. 2 Wochen feucht halten
Nemapom-Nematoden Apfelwickler-Larve Apfelbaum
  • Temperatur mind. 10°C
  • Einsatz im Herbst
Nemagreen-Nematoden Gartenlaubkäfer, Mai- und Junikäfer Rasen
  • Bodentemperatur mind. 12°C
  • Boden mind. 2 Wochen feucht halten
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