Unterscheidungsmerkmale von Hecken
Erstmal: Hecken checken! Bevor Du Dich für eine Heckenart entscheidest, solltest Du Dir überlegen, was Deine Hecke Dir bieten soll. Soll sie als Grundstücksgrenze dienen, vor neugierigen Blicken schützen oder einfach nur schön aussehen? Oder soll sogar noch was Köstliches abfallen und Du kannst etwas ernten?
Alle Hecken haben Vor- und Nachteile, über die Du Dir vor dem Kauf im Klaren sein solltest. Immerhin sind sie dann Jahrzehnte in Deinem Garten. Wir helfen Dir bei der Entscheidung.
Hier im Überblick die wichtigsten Entscheidungskriterien:
Botanisch
- Hecken aus Nadelgehölzen (Nadelhecken): Sie haben den Vorteil, dass sie das ganze Jahr über grün sind. Dadurch wirken sie statisch und zeitlos. Weil sie vom Wind bestäubt werden, sind die Blüten unscheinbar.
Beispiele: Lebensbaum, Eibe, Zypressen, Fichten
- Hecken aus Laubgehölzen (Laubhecken): Sie spiegeln den Ablauf der Jahreszeiten wider und wirken dadurch lebendig. Da die meisten von Insekten bestäubt werden, sind die Blüten oft bunt und prachtvoll.
Beispiele: Kirschlorbeer, Glanzmispel, Bambus, Hainbuche, Rotbuche, Liguster, Berberitze, Feuerdorn, Spiere, Blasenspiere, Weigelie, Goldglöckchen, Stechpalme
Form und Schnitt
- Geschnittene Hecken: Diese meist als Grundstücksabgrenzung eingesetzte Variante erfordert jährliche Pflege durch 1-2 Schnittmaßnahmen pro Jahr. Dafür sind sie blickdicht und platzsparend. Alle schnittverträglichen Gehölze eignen sich als geschnittene Hecken.
- Freiwachsende Hecken: Hier werden die Sträucher nur marginal, im Abstand von mehreren Jahren, geschnitten und haben genügend Platz, sich zu entfalten. Dazu zählen vor allem Laubhecken mit diversen Sträuchern, die unterschiedliche Blühzeitpunkte und Wuchsformen aufweisen. Für kleine Gärten eignet sich eine solche Hecke nicht, da sie viel Platz benötigt.
Belaubung und Sichtschutzfunktion
- Sommergrüne Hecken: Dazu zählen alle nennenswerten Laubgehölze mit Ausnahme von Kirschlorbeer und Stechpalme (Ilex). Sie bieten nur, je nach Art, von Frühling bis in den Herbst Sichtschutz.
- Immergrüne Hecken: Dazu zählen alle als Heckenpflanze in Frage kommenden Nadelgehölze sowie Kirschlorbeer, Bambus und die Stechpalmen. Sie bieten das ganze Jahr über durchgehenden Schutz vor neugierigen Blicken. Als Grenzfall gelten die Hainbuche, die im Winter einen Teil der braunen Blätter behält sowie der Liguster, der sein Laub in milden Wintern nicht verliert.
Wuchshöhe
- Niedrige Hecken (Beeteinfassungen): Darunter versteht man Hecken bis ca. 1 Meter Höhe. Ob in großen, parkähnlich angelegten Gärten oder als Abtrennung des hauseigenen Gemüsegartens durch Umrandungen machen die niedrigen Hecken eine gute Figur! Besonders praktisch sind hierbei von Natur aus langsam und niedrig wachsende Gehölze wie Eibe, Fingerstrauch, Berberitze, Buchs und manche Arten der Stechpalme (Ilex).
- Mittelhohe Hecken: Hier findet sich die klassische, grundstücksabgrenzende Hecke mit einer Höhe von bis zu 2,5 Metern. Das ist auch die in vielen österreichischen Gemeinden maximal erlaubte Wuchshöhe.
- Hohe Hecken: Natürlich geht's auch noch höher, also über 2,5 Meter, sofern sich kein Nachbar beschwert. Mit der richtigen Sorte von Kirschlorbeer, Scheinzypresse oder Thuja kannst Du wahrlich imposante Hecken erschaffen.
Wuchsgeschwindigkeit
- Langsam wachsende Hecken: Sind solche, die nur einen geringen Höhen- und Breitenzuwachs pro Jahr aufweisen. Der Vorteil liegt darin, dass die Schnitthäufigkeit und somit der Pflegeaufwand geringer ist. Ungeduldige sollten hier bereits große Pflanzen kaufen.
Besonders langsam wachsende Heckenpflanzen:- Laubgehölze: Buchs, manche Ilex-Arten, Böschungsmyrthe, Spindelstrauch
- Nadelgehölze: Eibe, Smaragd-Thuje
- Schnell wachsende Hecken: Sind solche, die einen hohen Höhen- und Breitenzuwachs pro Jahr aufweisen. Die Schnittmaßnahmen, sofern man seine Hecke in Form halten möchte, sind häufiger durchzuführen, dafür weist die Hecke schnell eine üppige Höhe und einen guten Sichtschutz auf.
Besonders schnell wachsende Heckenpflanzen:- Laubgehölze: Feldahorn, Kirschlorbeer, Liguster, Forsythie
- Nadelgehölze: Thuje ’Brabant’, Leyland-Zypresse
Besondere Funktionen
- Dornenhecken: Diese Heckenart erfüllt bedingt auch die Funktion eines Zauns und hält unerwünschte Besucher oder streunende Tiere fern. Diesen Vorteil machen sich auch die Vögel zu Nutze – sie suchen sich dornige Gehölze gerne zum Nisten aus, damit ihre Brut vor räuberischen Katzen geschützt ist.
Geeignete Pflanzen hierfür sind Feuerdorn, Berberitzen, Stachelbeere, Zierquitte, Rose, Brombeere und Himbeere. - Naschhecken: Eine Hecke zum Essen - wie praktisch! Und noch dazu gesund. Himbeere, Brombeere, Haselnuss oder Wildobst wie Schlehe, Holunder und Kornellkirsche (Dirndlstrauch) liefern auch was zum Naschen.
- Vogel-/Naturschutzhecke: Eine Kombination aus Sträuchern und Gehölzen, die üppig blühen bzw. Früchte tragen, macht eine Hecke zum Lebensraum für viele Tiere. Sei es als Winterunterschlupf oder wertvoller Nahrungsspender im Winter. Darüber hinaus ist sie farbenfroh und sieht schön aus.
Beispiele: Brombeere, (Sommer)flieder, Haselnuss, Johannisbeere, Holunder, Sanddorn, Schlehdorn, Wacholder, Hartriegel, Wildrose, Kornellkirsche (Dirndlstrauch).
Fertighecken für viel Sichtschutz von Anfang an
Hecken sind ein schöner natürlicher Sichtschutz, wenn Du nicht willst, dass der Nachbar Dir das Steak vom Grill guckt. Aber bis eine Hecke die richtige Höhe hat, damit nicht mehr jeder drüber gucken kann, dauert es eben ein bisschen.
Wenn Du es schneller willst, ist eine Fertighecke die richtige Lösung. Direkt nach dem Pflanzen hast Du schon ein schön groß gewachsene Hecke. Als würde sie schon Jahre da stehen. Auch die Belaubung ist schon sehr dicht und direkt blickdicht.
Statt als klassische Hecke, kannst Du sie auch als Umrandung für Deinen Carport, Pool oder sogar die Mülltonnen nutzen. Die "Hecke am laufenden Meter Original" kannst Du von Februar bis November pflanzen.
Die Heckenelemente bekommst Du mit integriertem Rankgitter und mit Pflanzenballen. Du musst die Elemente dann nur in einen Pflanzgraben einsetzen. Schon fertig!
Pflanzabstand, Boden und Blüte – So planst Du Deine Hecke
Pflanzabstände beachten
Wenn Du Heckenpflanzen zu dicht setzt, nehmen sie sich gegenseitig Licht und Nährstoffe weg. Zu groß sollten die Abstände aber auch nicht sein, da sonst unschöne Lücken entstehen, die sich nur langsam oder gar nicht schließen.
Entscheide Dich, ob Du eine freiwachsende Hecke oder eine formale Hecke bevorzugst:
- Freiwachsende Hecken: Forsythie, Deutzie, Hartriegel, Ranunkelstrauch, ...
Empfohlener Pflanzabstand: ca. 1 Meter - Formale Hecken: Diese Art der Hecke besteht meist aus nur einer Pflanzenart, wird mind. 1 mal pro Jahr geschnitten, hat einen geraden Wuchs und ist blickdicht. Dazu zählen vor allem Thuja-, Kirschlorbeer-, Eiben-, Stechpalmen (Ilex)- und Hainbuchenhecken.
Empfohlener Pflanzabstand: ca. 0,5 Meter
Bodenbeschaffenheit prüfen
Bevor Du Dich für ein Gehölz entscheidest, solltest Du die Bodenbeschaffenheit in Deinem Garten genauer unter die Lupe nehmen.
Die meisten Heckenpflanzen freuen sich über eher durchlässige, aber trotzdem gehaltvolle Böden und geben sich mit schwach sauren oder basischen Böden zufrieden. Gib trotzdem bei jeder Neupflanzung von Gehölzen Pflanzerde in das Pflanzloch und vermische sie mit dem Gartenboden.
Wann blüht welches Gehölz - und in welcher Farbe?
Der HORNBACH Blühkalender für Gehölze gibt Dir eine Übersicht über das Farbenspiel der unterschiedlichen Gehölze, das Dich im Laufe des Jahres erwartet. Je nachdem was Du pflanzt hast Du entweder die gesamte Blütenpracht auf einmal oder über den Sommer verteilt. Beachte bei der Auswahl der Ziersträucher:
- Die Haupt-Blütezeit ist der späte Frühling,
- Die häufigsten Blütenfarben sind Gelb- und Rosa-Töne.
- Auch die Herbstfärbung der Ziersträucher ist unterschiedlich und somit hast Du ein zweites Mal ein beachtliches Farbenspiel im Garten!
Blühende Gehölze bringen nicht nur Farbe in Deinen Garten, sondern je nach Art auch einen besonderen Duft. Die Fruchtstände der Pflanzen sollten bei der Auswahl eine Rolle spielen. Bienen und wertvolle Insekten freuen sich über die bunte und wohlriechende Pflanzenvielfalt in Deinem Garten. Zudem trägt eine ausgewogene Mischung dazu bei, dass sich Schädlinge nicht breit machen.
Hinweis
Bei heimischen Pflanzen treten normalerweise keine Standortprobleme auf. Bei exotischen Pflanzen musst Du die Bedingungen im Garten entsprechend anpassen.
Arbeitsschritte Hecken pflanzen
Pflanzlöcher für die Heckenpflanzen ausheben
Spanne zuerst die Schnur und richte die Pflanzlöcher bzw. den Pflanzgraben daran aus.
Hebe die Pflanzlöcher so tief aus, wie die Ballen hoch sind, aber mit doppeltem Durchmesser.
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen der Hecke
Grundsätzlich bieten sich Herbst und Frühjahr besonders zum Pflanzen der Hecke an. Es kommt aber darauf an, ob Du Deine Heckenpflanzen als Containerpflanze, Ballenpflanze oder wurzelnackt kaufst.
Ballenpflanzen und Wurzelpflanzen solltest Du eher im Herbst in die Erde packen. Bei Containerpflanzen ist es egal, ob Du Frühjahr oder Herbst wählst.
Verdichteten Boden auflockern
Ist der Boden stark verdichtet? Dann lockere ihn tiefgründig auf, z. B. mit Drehbewegungen des Spatens. Hat der Wurzelballen ein Sackgewebe? Dann öffne den Sack, entferne ihn aber nicht.
In das frisch ausgehobene Pflanzloch kannst Du Hornspäne streuen. Der organische Dünger hilft nicht nur beim Anwachsen, sondern fördert auch die Wurzelbildung. Mische die Hornspäne mit frischer Pflanzerde für eine lockere Bodenstruktur.
Pflanzabstand zwischen den Hecken bestimmen
Es gibt keinen pauschalen Richtwert in Sachen Pflanzabstand. Es hängt von der Art und Größe der Heckenpflanze ab. Je nachdem, für welche Hecke Du Dich entschieden hast, pflanze 2 bis 3 Pflanzen, 3 bis 4 Pflanzen oder 4 bis 5 Pflanzen pro laufendem Meter. Beim laufenden Meter wird die 1. Pflanze nur 1x mitgerechnet. Bedeutet: Bei 3 Pflanzen pflanzst Du auf den 1. Meter 4 Pflanzen, auf jedem weiteren Meter dann 3.
Hebe die Pflanzlöcher entsprechend aus – mit der ausgehobenen Erde kannst Du das Loch der zuvor gesetzten Pflanze auffüllen.
Erde andrücken, Gießrand formen
Beim Einpflanzen der Hecke sollte die Oberkante eben mit der Erde abschließen. Drücke die eingefüllte Erde vorsichtig an und forme einen Gießrand, damit später das Gießwasser nicht ungenutzt zur Seite abfließt.
Hecken gründlich wässern
Sind alle Heckenpflanzen gesetzt? Dann musst Du sie gründlich wässern: bei trockener Witterung einmal pro Woche. Verteile noch einmal Hornspäne und decke alles mit Rindenmulch ab. Der Rindenmulch sorgt dafür, dass der Boden nicht austrocknet.
Die gespannte Schnur kann jetzt entfernt werden – bei Bedarf kannst Du stattdessen einen Draht spannen und die Pflanzen daran fixieren.
Nach dem Pflanzen Hecke zurückschneiden
Wenn Du schnell eine dichte Hecke haben möchtest, kürze die jungen Heckenpflanzen nach dem Setzen um 1/3 ein.