Anleitung

Fassade streichen

Wenn die Fassade bröckelt, wird es Zeit für einen neuen Anstrich! Die Fassade ist ganzjährig starken Witterungsverhältnissen ausgesetzt, dadurch können Risse und Verfärbungen in der Hausfassade entstehen. Wir zeigen Dir, wie Du Schäden an der Fassade beseitigst und ihr einen neuen Look verpasst.

Das brauchst Du

Material
    Werkzeuge
      Material- und Werkzeugliste

      Planung und Vorbereitung

      Fassade nach Schadstellen absuchen

      01

      Vor dem Streichen wird der Untergrund geprüft und der Bedarf an Material und Werkzeug ermittelt.

      Hat der Putz Risse? Dann prüfe an diesen Stellen mit dem Klopftest, ob sich unter dem Putz Hohlräume gebildet haben. Wenn es hinter dem Putz hohl klingt, ist er nicht mehr fest und muss ausgebessert werden.

      Wisch mit der Handfläche über den alten Anstrich. Wenn dabei Farbe an der Handfläche zurückbleibt, muss die ganze Fläche grundiert werden.

      Kompatibilität der Farbe testen

      02

      Die Farbe für den neuen Anstrich muss mit der alten Farbe kompatibel sein. Das kannst Du ganz einfach testen: Befeuchte ein dunkles Tuch mit etwas Aceton und wische damit über die Fassade. Wenn von der alten Fassadenfarbe etwas am Tuch hängen bleibt, ist es eine Dispersionsfarbe. Dann musst Du für den neuen Anstrich ebenfalls Dispersionsfarbe verwenden. Bleibt aber keine alte Fassadenfarbe am Tuch hängen, ist es eine mineralische Farbe. Dann musst Du für den neuen Anstrich eine Silikatfarbe verwenden.

      Untergrundbeschaffenheit prüfen

      03

      Prüfe, ob der Untergrund saugfähig ist. Drücke dazu einen nassen Schwamm auf der Fläche aus. Wenn das Wasser nach einer halben Minute eingezogen ist, ist die Fläche zu saugfähig und muss grundiert werden. Sonst würde die neue Farbe zu schnell trocknen.

      Nach diesen Tests muss die Fassade gereinigt werden, auch von Algen.

      Fläche ermitteln

      04

      Nun wird die zu streichende Fläche ermittelt. Dazu alle Längen und Höhen der Fassade ausmessen, auch die von Türen und Fenstern. Mit diesen Maßen und den Testergebnissen kannst Du anschließend das Material einkaufen.

      Entferne nun alle störenden Bauteile wie Rankhilfen und Lampen, aber auch das Vordach (wenn vorhanden). Stehbolzen und andere Verankerungen, die Du nach dem Anstreichen wiederverwenden willst, werden mit Abdeckband abgeklebt.

      Gerüst aufbauen

      05

      Für hohe Fassaden brauchst Du ein Gerüst, um sicher arbeiten zu können. Lass das Gerüst von einer Fachfirma aufstellen. In unserem Beispiel reichen Gerüstböcke mit Baudielen. Lege vor der Fassade ein Malervlies aus, um den Boden zu schützen.

      Losen Putz entfernen

      06

      Entferne zuerst den losen Putz von allen hohlklingenden Stellen. Schiebe dazu die Kelle unter den losen Putz und hebele den Putz ab.

      Anputzleisten montieren

      07

      Wirst Du die Laibung später verputzen? Dann montiere jetzt die Anputzleisten an Fenster und Türen: Passe die Leisten mit einer Universalschere exakt an die Höhe und Breite des Rahmens an. Ziehe die rückseitige Schutzfolie von der Leiste ab. Richte die Leiste mit der Wasserwaage aus und klebe sie außen bündig auf den Fensterrahmen.

      Tür- & Fensterflächen abdecken

      08

      Die Tür- und Fensterflächen werden mit Folie abgedeckt. Verwende dazu Gewebeband mit Folie, das lässt sich leicht anbringen. Ziehe die vorderen Schutzfolien von den Anputzleisten ab und klebe die Folie dort an. Klebe anschließend die Fensterbänke mit Folienzuschnitten und Abdeckband ab – berücksichtige dabei die Putzdicke, damit das Abdeckband nicht vom Putz abgedeckt wird.

      Ecken von Fenstern & Türen bearbeiten

      09

      Müssen die Ecken von Fenstern und Türen noch überarbeitet werden? Dann lege sie mit dem Gitterrabot frei.

      10

      Abgeplatzte Ecken an den Laibungen werden erneuert. Schlage dazu mit dem Meißel einen Streifen Putz rund um Tür oder Fenster ab. Dort werden später Eckschienen montiert.

      Fassadenfläche reinigen

      11

      Die gesamte Fassadenfläche wird mit Fassadenreiniger gereinigt. Verdünne dazu den Reiniger gemäß den Gebrauchshinweisen auf dem Eimer falls nötig mit Wasser. Trage den Reiniger mit einem Quast auf die Fassade auf und lass ihn einwirken.

      12

      Trage beim nächsten Arbeitsschritt Schutzbrille und Atemschutz!

      Nach dem Einwirken wird der Reiniger mit dem Hochdruckreiniger abgespült – arbeite dabei von oben nach unten, damit das Schmutzwasser nicht die Bauteile über der Fassade verschmutzt. Hartnäckiger Dreck wird mit einer Bürste entfernt.

      Fassade ausbessern

      13

      Überall da wo Du Putz entfernt hast, muss jetzt grundiert werden. Füll dazu die Haftgrundierung in einen Eimer und trage sie unverdünnt auf. Anschließend 24 Stunden trocknen lassen.

      Eckschutzprofile setzen

      14

      Nun werden Eckschutzprofile auf die Laibungskanten gesetzt. Sie sorgen für saubere Kanten und gleichmäßige Putzstärke. Kürze die Profile mit dem Winkelschleifer auf die richtige Länge. Mische Eckschienenmörtel nach Herstellerangabe an und trage alle 30 bis 40 cm einen Batzen an der Laibungskante auf. Drücke die Profile ins Mörtelbett und richte sie mit der Wasserwaage aus. Streiche den Mörtel bündig mit dem Profil glatt.

      Viele Schadstellen ausbessern

      15

      Musstest Du an einer Hausseite sehr viele Schadstellen ausbessern? Dann ist es sinnvoll, diese Fassadenseite vollständig neu zu verputzen. Laibungen und alles was Du sonst noch abgeschlagen hast, spachtelst Du dann erst wieder zu.

      Armierungsglasgewebe verarbeiten

      16

      Verwende jetzt Sanierungsspachtel und lege ein Armierungsglasgewebe flächig über die ganze Fassadenseite.

      Schneide das Glasgewebe in passende Streifen. Trage dann einen Streifenabschnitt Sanierungsspachtel in der Breite des Armierungsgewebes zuzüglich etwa 10 cm quer auf die Fassade auf. Beginne damit an der oberen Kante der Fassade.

      17

      Durchkämme den Sanierungsspachtel mit der gezahnten Glättekelle, sodass eine gleichmäßige Putzstärke entsteht. Drücke das Armierungsglasgewebe mit dem Fassadenspachtel in den Sanierungsspachtel und bette es im oberen Drittel der Spachtelschicht vollständig ein. Verfahre auf die gleiche Weise mit dem nächsten Streifen mit einer Überlappung von 10 cm.Hat die Fassadenseite Fenster- und Türausschnitte? Dann verlege die Gewebebahnen darüber hinweg und schneide diese Bereiche anschließend mit einem Abbrechmesser frei.

      Fassadennetz schützt bei Hitze

      18

      Im Sommer musst Du die Fassade mit einem nassen Fassadennetz schützen, damit der frische Putz nicht zu schnell trocknet. Das Netz zwischendurch immer wieder nass machen. Lass das Fassadennetz hängen, bis der Putz angesteift ist.

      Fassade glätten

      19

      Glätte die Fläche mit dem Gitterrabot und beseitige so alle Unebenheiten.

      Einzelne Putzschäden ausbessern

      20

      Willst Du an der Fassade nur einzelne Putzschäden ausbessern? Dann verspachtele die Schadstellen bis auf die Dicke des vorhandenen Putzes.

      Wenn der Putz an der Schadstelle angesteift ist, werden mit dem Gitterrabot knapp zwei Millimeter abgetragen. Später wird der Oberputz auf das Niveau des alten Putzes aufgetragen.

      Fassade grundieren

      21

      Wenn die verputze Fassadenfläche und/oder die Schadstellen ausgehärtet sind, werden diese Bereiche mit Universalgrundierung grundiert. Rühre dazu die Grundierung mit einem langsam laufendem Rührwerk gründlich auf und trage sie mit Pinsel oder Farbroller auf. Lass sie anschließend 24 Stunden trocknen.

      Oberputz auftragen

      22

      Nun wird der Oberputz aufgebracht. Trage ihn mit einer rostfreien Glättekelle auf und reibe ihn mit dem Kunststoffreibebrett in kreisenden Bewegungen auf Kornstärke ab.

      Lass den Putz danach 4 Wochen trocknen, bis er durchgehärtet ist. Besprühe ihn in dieser Zeit immer mal wieder vorsichtig mit einem feinen Wasserstrahl, damit er nicht zu schnell trocknet.

      Risse ausbessern

      23

      Sind an der Fassade Risse auszubessern? Dann erweitere die Risse mit einem geeigneten Werkzeug, z. B. mit einem Schraubendreher oder einem Multifunktionswerkzeug. Reinige die bearbeiteten Stellen und entferne alle losen Teile. Mische anschließend Wasser sowie Riss- und Putzacryl zu einer streichbaren Masse an. Trage die Masse mit dem Pinsel auf die Rissfläche auf und lass sie ablüften.

      24

      Nun wird der Riss mit Riss- und Putzacryl gefüllt.

      25

      Streich die Masse mit einem Spachtel bis auf die Höhe des Putzes glatt.

      26

      Mit einem Pinsel lässt sich die Oberfläche an der Reparaturstelle so strukturieren, dass sie sich nach dem Streichen kaum vom übrigen Putz unterscheidet.

      Schwund- und Haarrisse kannst Du einfach mit einem Fassadenrissfüller überstreichen – und die Sache ist geritzt!!

      Arbeitsschritte

      Fassade streichen

      27

      Saugende Untergründe werden vor dem Streichen grundiert. Verwende eine Grundierung, die zur Fassadenfarbe passt. Falls Du dabei mit einem Drucksprühgerät arbeitest: Schutzbrille und Atemschutz tragen!

      Reihenfolge der Anstrichflächen planen

      Vermeide, dass auf eine bereits gestrichene Fläche Farbe tropft. Berücksichtige auch andere Bauteile, z. B. Fenster, Türen und Giebelverbretterungen. Sofern vorhanden, werden erst die Giebelbretter und das Dachgesims gestrichen, dann alle Wandflächen, Dachrinnen sowie Fallrohre und zuletzt Fensterrahmen und Türen.

      Fassadenfarbe anrühren

      28

      Die Farbe muss vor dem Verarbeiten gut durchgemischt werden. Falls Du mehrere Eimer benötigst, mische sie am besten zusammen in einem größeren sauberen Kübel an, damit der Farbauftrag trotz unterschiedlicher Gebinde gleichmäßig wird. Füll die Farbe nach dem Mischen wieder in die einzelnen Eimer um, dann lässt sie sich leichter verarbeiten. Die Farbe für den ersten Anstrich sollte verdünnt werden – richte Dich dabei nach den Herstellerangaben.

      Wir empfehlen einen Fassadenschutz-Zusatz zu verwenden. Es schützt Deinen Anstrich nachhaltig und zuverlässig gegen Algen und andere Grünbeläge. Einfach in die Fassadenfarbe einrühren und auftragen.

      Fassadenfarbe auftragen

      29

      Trage die Farbe mit einer langflorigen Fassadenrolle gleichmäßig auf. Arbeite nass in nass mit leicht überlappenden Bahnen – dabei wird die nächste Bahn zügig aufgetragen, solange die vorige Bahn noch nass ist. Nach drei Bahnen kannst Du quer verstreichen, anschließend noch einmal ohne neue Farbe senkrecht darüber rollen. Je nach Höhe der Fläche kannst Du die Fassadenrolle auf eine Teleskopstange aufstecken. Mit dem Abstand zur Wand hast Du einen besseren Blick auf das Arbeitsergebnis als von der Leiter aus.

      30

      Streiche die schwer zugänglichen Stellen mit einem Pinsel, z. B. unter der Fensterbank. Lass den ersten Anstrich 8 bis 10 Stunden trocknen. Dann folgt der zweite Anstrich mit unverdünnter Farbe. Dieser zweite Anstrich ist wichtig für eine gleichmäßige, gut deckende Farbfläche.

      Farbansätze vermeiden

      Wenn die Sonne mal zu sehr scheint, freue Dich darüber und mach eine Pause vom Streichen. Bei starker Sonneneinstrahlung kann die Farbe zu schnell trocknen, sodass Farbansätze sichtbar werden. Bearbeite zusammenhängende Fassadenflächen immer an einem Stück, um Farbansätze zu vermeiden.

      Abschlussarbeiten

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      Entferne nach dem letzten Anstrich alle Folien und Klebebänder, solange die Farbe noch feucht ist – dann kann sie nicht einreißen. Ziehe nun auch die Kunststofflippen der Anputzleisten von den Fenstern. Sie werden nicht mehr benötigt.

      Sockel streichen

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      Soll auch der Sockel gestrichen werden? Dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Lege dazu den Sockelbereich frei und reinige ihn gründlich. Die Farbe vor Gebrauch gut durchrühren. Trage die Sockelfarbe je nach Größe der Fläche mit dem Pinsel oder einem Fassadenroller auf.

      33

      Nachdem alle Anstriche gut durchgetrocknet sind, werden die demontierten Bauteile wieder montiert – zuvor sollten sie aber gereinigt werden, damit die frisch gestrichene Fassade nicht gleich wieder verschmutzt.

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