Weihnachtsstern pflegen: Tipps und Tricks
Weihnachtssterne zu versorgen ist gar nicht schwer. In diesem Ratgeber erfährst Du Wissenswertes zu seiner
Die Herkunft des Weihnachtssterns
Christ- oder Weihnachtssterne sind ausdauernde Pflanzen aus der Gattung der Wolfsmilchgewächse oder Euphorbien. Die Wildformen der Zierpflanze stammen von der Pazifikküste Mittelamerikas. Am Naturstandort fällt ihre Blütezeit in die Trockenzeit zwischen November und Februar.
Seine Ähnlichkeit mit bunten Sternen macht den Weihnachtsstern zum weihnachtlichen Blumenschmuck. Was in prächtigen Farben leuchtet, sind aber keine Blüten, sondern sternförmig angeordnete Hochblätter. Mit den bunten Laubblättern täuscht der Weihnachtsstern Insekten eine auffällige Blüte vor, um sie zu den unspektakulären Blütenständen zu lotsen. Die Einzelblüten sind klein und gelblich-grün.
Das Geheimnis der Kurztagspflanzen
Weihnachtssterne sind sogenannte „Kurztagspflanzen“. Vereinfacht erklärt, baut die Pflanze in Dunkelphasen mit kürzerer Tageslichtdauer in den Hochblättern Chlorophyll ab. Gleichzeitig werden andere Farbpigmente gebildet.
Der beste Standort für Weihnachtssterne
Weihnachtssterne zu pflegen bedeutet, ihren tropischen Ansprüchen entgegenzukommen. Das gilt auch für den Standort in der Wohnung:
- Temperatur: Wenig überraschend – sie mögen es kuschelig warm. Ihre Wohlfühltemperatur liegt zwischen 18 und 22 °C.
- Licht: Weihnachtssterne brauchen viel Licht, allerdings keine direkte Sonne. Gute Stellplätze für das Pflanzgefäß sind zum Beispiel eine nach Norden oder Osten ausgerichtete Fensterbank in der Wohnung oder ein halbschattiger Platz im Freien.
- Luftfeuchtigkeit: Als Tropenpflanze brauchen Weihnachtssterne mittlere bis hohe Luftfeuchtigkeit (ungefähr 60 %). Stelle die Pflanze möglichst nicht direkt an eine Heizung.
Im Sommer darf der Weihnachtsstern auf Balkon oder Terrasse umziehen. Dauerhaft auspflanzen kannst Du ihn nicht. Bei Temperaturen unter 12 °C drohen Kälteschäden.

Weihnachtsstern pflegen: Richtig gießen
Die Bewässerung ist der Knackpunkt beim Weihnachtsstern pflegen. Halb so wild: Wenn Du weißt, worauf es ankommt, ist es keine Herausforderung, den Weihnachtsstern richtig zu gießen. Er braucht nur mäßige Feuchtigkeit und reagiert empfindlich auf Staunässe.
- Bodenfeuchtigkeit: Frisches Wasser braucht die Pflanze, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Mit leicht hängenden Blättern weist Dich die Pflanze darauf hin, dass sie gegossen werden will.
- Tauchen statt gießen: Besser als Gießen von oben ist es, den Pflanztopf kurz unterzutauchen.
- Durststrecke: Nach der Blüte braucht der Weihnachtsstern eine Zeitlang weniger Wasser, und zwar nur so viel, dass die Erde nicht austrocknet. Dazu änderst Du für ungefähr drei Monate die Gießroutine. Wässere den Weihnachtstern in dieser Zeit einmal wöchentlich, indem Du Wasser in den Untersetzer gibst und es aufsaugen lässt.
- Untersetzer: Wenn Du Untersetzer statt blickdichten Übertöpfen verwendest, bemerkst Du stehendes Wasser sofort. So kannst Du Staunässe leicht vermeiden.
- Gießwasser: Christsterne bevorzugen kalkarmes, zimmerwarmes Wasser. Bei kalkhaltigem Leitungswasser wässere die Pflanze mit Regenwasser oder verdünne Leitungswasser mit destilliertem Wasser.
Nährstoffversorgung: Den Weihnachtsstern düngen
Ein bisschen Feingefühl brauchst Du beim Düngen. Entscheidend ist, dass Du es nicht zu gut meinst. Richte Dich nach den Dosierungsempfehlungen auf den Packungen und gib ein bisschen weniger als die angegebene Menge. Du kannst Flüssigdünger und Langzeitdünger in Form von Stäbchen oder Granulat verwenden.
- Ende Oktober bis März (Blütezeit): Düngepause. Nur falls Dein Weihnachtsstern Mangelerscheinungen hat, solltest Du vorsichtig etwas Kali-Dünger reichen.
- April bis Oktober: Alle drei Wochen oder monatlich gibst Du einen Flüssigdünger für Zimmer- beziehungsweise Grünpflanzen oder Langzeitdünger.

Rückschnitt und Umtopfen: So wird’s gemacht
Wie andere Sträucher verträgt auch ein Weihnachtsstern einen jährlichen Formschnitt gegen Verkahlung und für buschiges Wachstum. Mit den Jahren wird Deine Pflanze außerdem ein größeres Pflanzgefäß und frische Erde brauchen.
Ahnungslose Pflanzenfreunde glauben oft, dass die Poinsettie (ein anderer Name für den Weihnachtsstern) abstirbt, sobald sie ihre bunten Hochblätter abwirft. So landen alljährlich viele gesunde Pflanzen im Müll. Das muss nicht sein. Was der Pflanze jetzt gut tut, ist ein Pflegeschnitt. Dazu brauchst Du eine scharfe Bypassschere, Schutzhandschuhe – und ein Feuerzeug:
Poinsettien schneidest Du nach der Blüte, also ab März. Dass die Blütezeit vorbei ist, erkennst Du daran, dass die Pflanze die Hochblätter abwirft und die Blütenstände vertrocknen.
- Stelle sicher, dass die Schere sauber und scharf ist.
- Entferne tote, beschädigte und kranke Triebe komplett.
- Für einen einfachen Rückschnitt kürzt Du die verbleibenden weichen Triebe etwa um ein Drittel oder die Hälfte ein.
- Für den Formschnitt kappst Du Triebe, die überkreuzt oder in die Krone reinwachsen. So bleibt das Blattwerk gut durchlüftet.
- Schnitte setzt Du unmittelbar über einem Nodium (Blattknoten) an, also dort, wo ein Blatt am Stiel sitzt. Neuaustrieb und Verzweigung erscheinen später am Blattknoten.
- Jetzt kommt das Feuerzeug ins Spiel. Nach dem Schnitt versiegelst Du die entstandene Wunde, indem Du kurz die Flamme daranhältst.

Sind Weihnachtssterne giftig?
Der Milchsaft vom Weihnachtsstern enthält Diterpene. Das sind Pflanzenstoffe, die Haut und Schleimhäute reizen können. Beim Beschneiden solltest Du Handschuhe tragen. Der (versehentliche) Verzehr von Milchsaft oder Pflanzenteilen kann zu Magenschmerzen, Übelkeit und Brechreiz führen.
Experten stufen Weihnachtssterne als für Menschen „gering giftig“ ein. Anders sieht es bei Haustieren aus: Vor allem Katzen reagieren sehr empfindlich auf Diterpene. Wenn Du einen Stubentiger besitzt (oder andere Tiere, die an Pflanzen knabbern), verzichte lieber auf Weihnachtssterne.
Wenn Dein Weihnachstern dank Deiner guten Pflege gedeiht und größer wird, ist nach Blütezeit und Rückschnitt Zeit für ein neues Pflanzgefäß. Das sollte nur eine Nummer größer sein als das aktuelle. Wenn der Topf zu groß ist, entwickelt die Pflanze sonst erstmal mehr Wurzeln als Blüten.
- Fülle unten in den neuen Pflanztopf Blähton als Entwässerungsschicht gegen Staunässe.
- Über die Blähtonlage kommt eine Schicht frischer Pflanzerde.
- Bei der Auswahl der Pflanzerde machst Du mit hochwertiger Zimmerpflanzenerde, vermischt mit etwas Sand, nichts falsch. Der Geheimtipp ist laut einigen Experten Kakteenerde. Die ist weniger speicherfähig und wird deshalb nicht zu feucht.
- Nimm dann den Christstern aus dem alten Pflanzgefäß und stelle ihn mittig in den neuen Topf.
- Passe bei Bedarf die neue Erdschicht so an, dass die Oberfläche des Wurzelballens am Ende auf Höhe des Pflanzgefäß-Randes ist.
- Fülle den Zwischenraum am Rand mit Erde auf.
- Abschließend gießt Du die Pflanze von oben an.


Weihnachtsstern: Pflege nach der Blüte
Nach Blüte, Rückschnitt und Umtopfen treibt die Pflanze neu aus. Dann braucht der Weihnachtsstern Pflege im Sommer, um Kraft für die nächste Blühphase zu sammeln.
- Standort: Stelle die Pflanze zum Übersommern an einen hellen, zugluftfreien Standort im Halbschatten. Bei Nachttemperaturen über 12 °C kann sie auch im Freien bleiben.
- Gießen: Im Sommer trocknet Erde schneller aus. Überprüfe regelmäßig, ob die Pflanze Durst hat.
- Düngen: Wie erwähnt, braucht der Weihnachtstern alle drei bis vier Wochen Nährstoffe. Am einfachsten dosieren lässt sich Flüssigdünger.
- Kontrollieren: Wirf beim Übersommern öfter einen Blick auf ungebetene tierische Gäste oder Krankheitssymptome an der Pflanze.
Wenn es am Ende der Übersommerung langsam auf die Adventszeit zugeht, fragst Du Dich wahrscheinlich, wie der Weihnachtsstern rote Blätter entwickelt. Ganz einfach: Damit sich die Brakteen bunt färben, übernimmst Du die Kontrolle über Tag und Nacht.
Damit der Weihnachtsstern pünktlich zur Adventszeit seine Prachtfarbe zeigt, beginnst Du sechs bis acht Wochen vorher mit dem Abdunkeln, also ab Ende September. Die Pflanze darf ab dann nur maximal zwölf Stunden Licht täglich haben. Stülpe in der übrigen Zeit einen Pappkarton über den Christstern oder stelle ihn in einen fensterlosen, unbeleuchteten Raum. Sogar die Zimmerbeleuchtung würde die Dunkelphase stören!
Schädlinge und Krankheiten erkennen und bekämpfen
Schädling | Erkennungsmerkmale | Maßnahmen zur Bekämpfung |
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Weiße Fliege (Mottenschildlaus) |
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Trauermücken |
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Schmierläuse |
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Häufige Schädlinge wie Blattläuse, Thripse oder Spinnmilben können Weihnachtssterne zwar auch befallen. Sie sind dort aber deutlich seltener anzutreffen als an anderen Zimmerpflanzen. Achtung: Gelbtafeln bitte nur im Innenraum anwenden. Im Außenbereich sind die Klebefallen für nützliche Insekten und kleine Tiere gefährlich.
Die häufigsten Erkrankungen bei Christsternen entstehen durch verschiedene Pilze. Leider sind die Pflanzen meistens nicht mehr zu retten. Häufige Pilzerkrankungen beim Weihnachtsstern sind:
- Rußtau - tritt normalerweise als Folge von Lausbefall auf. Deren Ausscheidungen, der Honigtau, sind ein idealer Nährboden für den Pilz. Symptome sind dunkle Beläge auf der Pflanze und verlangsamtes Wachstum.
- Phytium – dieser Pilz löst Wurzelfäule aus. Oberirdisch äußert sich das in vergilbten, schlappen Blättern und eintrocknenden Stängeln.
- Grauschimmel (Botrytis) – wird durch zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt. Am Stängel kann sich Rinde lösen und die Pflanze absterben. Am Laub verursachen Austritte von Milchsaft braune, schimmelige Stellen.
- Fusarium – dieser Pilz löst die sogenannte „Welkekrankheit“ aus. Blätter vergilben, Triebe trocknen ein.
Isoliere bei Pilzerkrankungen den Weihnachtsstern sofort von anderen Pflanzen. Und entsorgebefallene Pflanzen auf keinen Fall auf dem Kompost.
Vermehrung des Weihnachtssterns
Die Vermehrung von Poinsettien gelingt am besten über Stecklinge. Dafür kannst Du gesundes Pflanzenmaterial vom Rückschnitt nehmen.
- Wähle kräftige Triebe aus und kürze sie auf etwa zehn Zentimeter. Vergiss nicht, Handschuhe zu tragen.
- Entferne die unteren Blätter. Die Stecklinge sollten vier bis fünf Blätter behalten.
- Stelle den Steckling sofort in ein Glas mit lauwarmem Wasser, damit kein Milchsaft austritt.
- Mische in einer Schale Anzuchterde mit etwas Sand, stecke die Stecklinge hinein und gieße gut an. Vorher kannst Du ein Wurzeltriebmittel an der Schnittstelle auftragen
- Der optimale Standort für Stecklinge ist etwa 20 bis 25 °C warm, hell (aber nicht vollsonnig) und zugluftfrei. Damit sie über die Blattoberfläche Feuchtigkeit besser aufnehmen können, deckst Du die Schale mit Folie ab.
- Zur Schimmelvorbeugung gut lüften: Nimm die Folie mehrfach täglich kurz ab.
- Nach circa 14 Tagen kann die Folie weg. Die Stecklinge sollten dann Wurzeln gebildet haben.
- Sobald sich neue Blätter zeigen, kannst Du die Stecklinge in eigene Pflanztöpfchen umsetzen.
Das Bewurzeln der Stecklinge kann auch mit der etwas einfacheren Wasserglas-Methode gelingen. Dabei werden die Triebe statt in ein Sand-Erde-Gemisch in ein Glas Wasser gestellt. Temperatur- und Lichtbedingungen bleiben gleich. Über mehrere Wochen hinweg können Wurzeln entstehen. Sind diese lang genug, kannst Du den Steckling in Erde pflanzen.

Pflegefehler erkennen und vermeiden
Euphorbien, also Wolfsmilchgewächse, sind zwar anspruchsvolle Pflanzen. Weihnachtsstern-Pflege ist trotzdem keine Geheimwissenschaft. Welkes Laub oder Blattabwurf sind typische Symptome, wenn es Probleme bei der Versorgung oder in der Umgebung des Weihnachtssterns gibt.
Kälte oder Zugluft, aber auch starke Temperaturschwankungen ruinieren die Pflanze. Sorge dafür, dass Deine Poinsettie nicht auskühlt. Wenn Du im Winter lüftest, stelle sie solange beiseite. Halte bei der Neuanschaffung Transportwege vom Geschäft nach Hause so kurz wie möglich.
Zu viel Feuchtigkeit ist Gift für die Pflanze.
Zu starke Sonne verträgt die Pflanze ebenso wenig wie zu schwaches Tageslicht. Achte auf einen gleichmäßig hellen, halbschattigen
Gut zu wissen: Wenn Dein neuer Weihnachtsstern schwächelt oder eingeht, obwohl Du ihn perfekt versorgst, könnte er bereits vor dem Kauf Kälte abbekommen haben. Solche Schäden zeigen sich leider erst zeitverzögert.
Einen Weihnachtsstern richtig zu pflegen ist keine Herausforderung mehr für Dich. Du kennst jetzt die Eigenheiten des schönen Wolfsmilchgewächses und weißt, wie Du seinen Ansprüchen gerecht wirst. Mit diesem Wissen hast Du mehr als eine Weihnachtszeit lang Freude an der Exotin.
Häufig gestellte Fragen zum Pflegen des Weihnachtssterns
Blattabwurf kann eine Reaktion auf unterschiedliche Probleme sein. Stelle sicher, dass Temperatur, Licht und Feuchtigkeit in Ordnung sind. Auch einen möglichen Befall mit