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Ein verstopftes Rohr ist schnell entlarvt: Verdächtig langsam fließt das Wasser im Waschbecken, Waschtisch oder in der Wanne ab und dümpelt am Ablauf vor sich hin. Die Täter in der Küche sind meist Speisereste, Öl und Fett, die Hauptverdächtigen im Bad die Haare – und üble Gerüche gibt es bei einem verstopften Abfluss inklusive.

Wie oft Du Deinen Abfluss reinigen solltest, hängt stark damit zusammen, um welchen Abfluss es geht und wo Du wohnst. Wenn der Abfluss verstopft ist, ist es zu spät. In Gegenden mit stark kalkhaltigem Wasser leiden Deine Rohre in der Regel etwas mehr. Gerade Dein Küchenabfluss wird vermutlich mitunter am stärksten beansprucht. Hier kann es sich lohnen, wenn Du ihn alle drei Wochen mit einem Backpulver-Essig-Gemisch spülst. Wie das genau funktioniert, haben wir Dir im nächsten Kapitel erklärt.

Spätestens wenn das Wasser nur noch langsam abfließt oder es unangenehm riecht, solltest Du eine gründlichere Reinigung durchführen. Dann ist der Abfluss meistens bereits teilweise verstopft und du kannst so Schlimmeres verhindern.

Leichten Ablagerungen im Rohr zeigst Du mit Backpulver und Essigessenz, wo es langgeht – und zwar folgendermaßen: Du streust 4 El Backpulver in das verstopfte Rohr und gießt ca. 100 ml Essigessenz direkt hinterher. Jetzt solltest Du ein deutliches Schäumen hören. Ist es verebbt, spülst Du am besten mit kochendem Wasser nach.

Statt Backpulver tun's auch Natron und Soda. Die Prozedur an sich ist die gleiche – Natron oder Soda in den verstopften Abfluss geben, Essig hinterher und nachspülen. Bleibt der Abfluss verstopft, gibt es weitere effektive Methoden.

abfluss reinigen 01

Der Klassiker unter den Rohrreinigungsmethoden ist und bleibt der Pömpel, auch als Saugglocke bekannt. Ist der Abfluss verstopft, gehst Du mit ihm der Verstopfung mechanisch an den Kragen, also mit Muskelkraft. Wie Du dabei vorgehst, zeigen wir Dir hier:

  1. Die Saugglocke muss so groß sein, dass sie den verstopften Abfluss vollständig bedeckt.
  2. Bevor der Pömpel seinen Einsatz hat, musst Du zuerst den Überlauf mit einem Lappen zustopfen. So bleibt der jeweils entstehende Über- und Unterdruck erhalten und gelöster Schmutz kommt Dir nicht unerwartet entgegen. Der landet bestenfalls in der Kanalisation oder in Deinem Waschbecken.
  3. Platziere den Pömpel genau über dem Abfluss und drücke ihn zusammen. Das geht am besten, indem Du den Holzgriff nach unten in Richtung Pömpel drückst.
  4. Halte anschließend den Pömpel zusammengedrückt. Idealerweise ist noch ein wenig Luft unter der Saugglocke und im Abfluss.
  5. Dann befüllst Du Wanne, Wasch- oder Spülbecken mit Wasser, bis die Saugglocke bedeckt ist.
  6. Jetzt den Pömpel am Stil kräftig und schnell auf und ab bewegen. Die Glocke soll dabei im Wasser bleiben und sich nicht vom Ablauf lösen.
  7. Diese Prozedur wiederholst Du so lange, bis das Wasser wieder normal abläuft.

Ist Dein Abfluss verstopft, kannst Du eine Rohrreinigungswelle, auch Rohrspirale genannt, nutzen, um den Abfluss zu reinigen.

Die Abflussreinigung nimmst Du wie folgt in Angriff: Zuerst führst Du die Spirale vorsichtig in das verstopfte Abwasserrohr ein. Spürst Du einen Widerstand, drehst Du an der Kurbel. Dabei übst Du leichten Druck aus, damit die Kralle die Schmutzmasse durchstößt. Womöglich verfängt sich ein Teil auch darin. Nach dem Herausziehen der Spirale kannst Du ihn direkt entsorgen.

Je tiefer der Schmutz sitzt, desto länger muss natürlich auch die Rohrreinigungswelle sein. Rohrspiralen gibt es in unterschiedlichen Längen und Durchmessern – immer passend für Deinen Abfluss.

Einem verstopften Abfluss kannst Du im wahrsten Sinne des Wortes auch Dampf machen. Das Gerät der Wahl ist der Dampfreiniger. Der darin erzeugte heiße Wasserdampf wird mit reichlich Druck über eine Düse abgegeben. Er löst ratzfatz fetthaltige Ablagerungen auch an den Rohrwänden.

So gehst Du vor, wenn Du einen verstopften Abfluss mit einem Dampfreiniger reinigen willst: Du zielst mit der Düse des Dampfreinigers direkt auf den Abfluss und gibst den Dampf frei. Decke den Abfluss rund um die Düse währenddessen mit einem Tuch ab, damit Du nicht vollgespritzt wirst.

Wenn die Hausmittel und mechanischen Verfahren wie der Pömpel den verstopften Abfluss nicht in den Griff bekommen haben, kannst Du den Abfluss auch mit Hochdruck reinigen.

Hochdruck-Rohrreiniger kannst Du an den Wasserhahn anschließen. Den Schlauch mit Vibrationsdüse lässt Du dann in Deinen Abfluss ein. Durch Vibrationstechnik und den Wasserdruck lösen sich dann auch hartnäckige Ablagerungen in Deinem Abfluss.

Die Hochdruck-Rohrreinigung funktioniert allerdings nicht an drucklosen Warmwasserbereitern.

Oft befindest sich das Ballungsgebiet von Schmutz, Ablagerungen und Haaren, was den Abfluss verstopft, direkt im Siphon. Bevor Du Dich ans Werk machst, um ihn zu säubern, stell unbedingt einen Eimer darunter.

Löse zuerst die beiden Überwurfmuttern am Siphon. Stellen sie sich stur, greifst Du zur Rohrzange. Um die Muttern nicht zu beschädigen, legst Du einen Lappen zwischen sie und die Zange.

Jetzt entleerst Du den Siphon über dem Eimer. Anschließend solltest Du ihn im heißen Spülwasserbad einweichen und mit einer harten Bürste ordentlich schrubben. Bei dieser Gelegenheit kannst Du den Dichtungen auch gleich eine Abreibung mit einer weichen Bürste verpassen. Nach dieser Rundumreinigung schraubst Du den Siphon wieder fest.

Vorbeugen ist besser als säubern. Dass Dein Abfluss verstopft, muss nämlich gar nicht sein. Mit einem passenden Abflusssieb baust Du vor. Abgesehen davon haben Öl und Fett generell nichts im Abwasser zu suchen. Darum solltest Du Pfannen & Co. vor dem Abwasch immer mit einem Küchenpapier auswischen. Auch Prävention durch regelmäßiges Durchspülen und Reinigen beugt einem verstopftem Abfluss vor. Es lohnt sich daher, dass Du das Abflussreinigen in Deine Putzroutine mitaufnimmst.

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