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Die wichtigste Info vorweg: Kiwis sind eigentlich zweihäusig. Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Damit die weiblichen Kiwis Früchte bilden können, muss sich eine männliche Pflanze in der Nähe befinden. Weiter als vier Meter sollte die männliche Kiwi nicht von den weiblichen Pflanzen entfernt sein. Bei einer geschickten Platzierung reicht eine männliche Kiwi für bis zu vier weibliche Pflanzen aus. Das solltest Du also bedenken, wenn Du eine Kiwi pflanzen möchtest.

Aus der Sorte Actinidia deliciosa Jenny wächst z. B. ein Kiwibaum mit selbstbefruchtenden Blüten. Auch die Sorte Actinidia chinensis Skylet gehört zu den Kiwis mit selbstbefruchtenden Blüten.

Kiwis brauchen Sonnenschein, stehen aber nur ungern in der prallen Sonne. Stelle sie also an einen halbschattigen Platz. Achte darauf, dass es in dem neuen Zuhause Deiner Kiwis nicht zu windig ist. Der optimale Kiwi-Standort liegt vor einer Hauswand, die ein wenig Wärme abstrahlt. Das ist vor allem im Winter wichtig, wenn die Temperaturen unter null sinken. Nicht alle Kiwis sind winterhart.

beerenstraeucher kiwi

Viele Nährstoffe und ein bisschen Säure lassen Deine Kiwis sprießen. Der optimale pH-Wert liegt bei rund 5,0. Kalk mag die Kiwi überhaupt nicht. Das Gleiche gilt für lehmige und feste Böden. Lockere die Erde also auf, mische ihr Sand unter und gib ruhig eine Portion Kompost in die Mischung. In einem solchen Boden hat Deine Kiwi die besten Voraussetzungen zum Wachsen. Dann kannst Du eine Kiwi pflanzen.

Der beste Pflanzzeitpunkt für Kiwis ist Ende April beziehungsweise Anfang Mai. Und so gehst Du beim Pflanzen Deiner Kiwi vor:

  1. Zuerst muss ein Loch für Deine Pflanze her. Das sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen der Kiwi sein. Um den Boden des Lochs aufzulockern, rammst Du Deinen Spaten einige Male in die Erde.
  2. Mische die Erde mit Substrat oder Kompost.
  3. Sobald das Loch ausgehoben wurde, ziehst Du den Kunststofftopf ab und schneidest den Wurzelballen ein. Stich einfach ein paar Mal mit einem Messer in den Ballen. Die Klinge sollte nicht tiefer als einen Zentimeter in den Ballen eindringen.
  4. Anschließend kannst Du den Wurzelballen Deiner Kiwi wässern. Tauche ihn dafür einfach in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Da Kiwis keinen Kalk mögen, empfiehlt sich Regenwasser – am besten direkt aus der Regentonne. So sparst Du beim Gießen ein paar Euro und schonst die Umwelt.
  5. Stelle Deine Pflanze jetzt in das Loch. Der Wurzelballen sollte nicht über den Boden hinausragen. Höhenunterschiede gleichst Du mit der ausgehobenen und angereicherten Erde aus.
  6. Fülle nun auch den Rest des Lochs mit der Erde und drücke sie dann leicht an.
  7. Im letzten Schritt gießt Du noch einmal eine ordentliche Ladung Wasser auf das Beet. Dadurch schließen sich alle Lücken, die in dem Pflanzloch übrig geblieben sind. Deine Kiwi ist somit perfekt eingebettet und bereit, ihre Wurzeln in Deinen Garten zu schlagen.

Kiwis sollten selbstfruchtend und winterhart sein, wenn Du sie im Kübel pflanzen möchtest. Damit die Kiwi-Pflanze im Kübel den Winter übersteht, ist es ratsam, sie von Dezember bis März ins Haus zu stellen. Suche dort einen hellen und kühlen Ort für die Pflanze aus.

Unterstütze Deine Kiwi-Pflanzen mit einer Rankhilfe. Die Pflanzen bilden bis zu zwei Meter lange Triebe und die müssen im Zaum gehalten werden. Spaliere haben sich dafür bisher immer gut bewährt. Mit zwei Pfählen und einer Rolle Draht baust Du Dir ratzfatz ein eigenes Spalier. Die Pfähle sollten rund 250 cm lang sein und in einem Abstand von vier bis sechs Metern zueinander aufgestellt werden.

Spanne den ersten Draht auf einer Höhe von 80 cm. Den zweiten und dritten Draht befestigst Du auf einer Höhe von 130 beziehungsweise 180 cm an den Pfählen. So kannst Du später rechts und links je drei starke Seitentriebe entlang der Drähte wachsen lassen.

Bei Kiwi-Pflanzen ist die Pflege recht unkompliziert. Du musst hauptsächlich dafür sorgen, dass die Erde stets feucht ist.

Wenn überhaupt, brauchen die Pflanzen nur sehr wenig Dünger. Gib ihnen höchstens ein wenig Kompost, wenn sie Früchte tragen. Wenn sich keine Früchte an den Trieben befinden, ist kein Dünger nötig.

Die ersten paar Jahre lehnst Du Dich einfach zurück. Lass Deine Kiwi wachsen. Nur so beginnt sie irgendwann einmal damit, Früchte zu tragen, was bei Kiwis teilweise einige Jahre dauert. Zu lang gewordene Triebe kannst Du natürlich trotzdem abschneiden. Es lohnt sich auch, die Kiwi am Spalier zu erziehen. Dafür lässt Du in der Mitte einen großen Hauptstamm stehen. Von ihm gehen dann links und rechts die langen Seitentriebe ab, ähnlich wie beim Wein.

Sobald Deine Kiwis Früchte bekommen, solltest Du die Gartenschere zum Vorschein holen und Deine Kiwi schneiden. Im Juni und Juli suchst Du dann nach zu langen Trieben und kürzt sie um ca. ein Drittel der Länge ein. Als Richtwert kannst Du auch die Blätter der Pflanze nehmen. An den Trieben sollten sich nach dem Schnitt noch acht bis zehn Blätter befinden. Zur Kiwi-Erntezeit zückst Du die Schere erneut. Das ist meistens im Oktober. Schneide die Kiwis dann von ihren Trieben.

Das nächste Mal Deine Kiwi schneiden musst Du dann im Winter, d. h. im Januar oder Februar. Nun geht es an den Erziehungsschnitt. Alle Triebe, die in den letzten zwei Jahren Früchte trugen, kürzt Du radikal ein. Lass aber ein Auge am Ast stehen, damit sich dort demnächst wieder neue Triebe bilden. Danach knöpfst Du Dir die jungen Äste vor. Die schneidest Du so, dass drei bis fünf Augen an den Trieben stehen bleiben. An diesen Trieben wachsen dann die Früchte.

Ein windgeschützter Ort an einer Hauswand ist schon mal ein guter Start und sorgt dafür, dass Deine Kiwipflanzen sicher durch den Winter kommen. Die meisten Kiwis stecken Frost ganz gut weg. Das gilt vor allem für die Sorten Actinidia deliciosa und Actinidia arguta.

Da Kiwis recht früh blühen, wird jedoch Spätfrost in manchen Gegenden zu einem Problem für die Pflanzen. Bedecke die Erde rund um Deinen Strauch einfach mit ein paar Tannenzweigen oder einer Schicht Laub. Das ist insbesondere bei jungen Kiwis wichtig.

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