Großes Kino

Großes Kino

Ein altes Kino ersteigern – ohne zu wissen, wie es von innen aussieht? Helmut und Sigrid haben es gemacht und stehen jetzt vor ungeahnten Herausforderungen.

Weil der Verkäufer krank war, konnten Helmut Kolb und Sigrid Weise das leer stehende Kino in Barby vor der Auktion nur von außen begutachten. Trotzdem haben sie mitgeboten und es ersteigert. Der Zustand war deutlich schlechter als erwartet, vieles heruntergekommen und vergammelt. Doch die beiden ließen sich nicht unterkriegen und renovieren seitdem gemeinsam das alte Lichtspielhaus in Eigenregie.

Anfangs hatten wir Angst, dass wir uns mit dem Projekt übernommen haben und uns finanziell ruinieren.“

Helmut Kolb

Das Dach des Kinos vor der Renovierung von Helmut und Sigrid
Das heruntergekommene Dach des Kinos, bevor Hand angelegt wurde

Für die beiden geht es jetzt seit über einem Jahr so gut wie jedes Wochenende von Berlin nach Barby. In der kleinen Stadt an der Elbe in Sachsen-Anhalt hat sich die Wiederauferstehung des Kinos schnell herumgesprochen. Nachbarn und andere Interessierte kommen vorbei, stellen Fragen oder wollen mithelfen. Das Projekt hat die Menschen in der Umgebung schon jetzt näher zusammengebracht.

Sigrid und Helmut arbeiten zusammen an einer Stuhlreihe des Kinos in Barby
Eine komplette Stuhlreihe haben Helmut und Sigrid zusammen erneuert

Damit die Betriebsgenehmigung durchgeht und im Kino endlich Filmvorführungen, Festivals, Kleinkunstveranstaltungen – so stellen es sich Sigrid und Helmut vor – stattfinden können, muss noch einiges getan werden: Der zweite Fluchtweg, bisher noch zugemauert, muss wieder benutzbar sein. Die Sanitäranlagen sind noch nicht kinoreif, und eine schallschluckende Wandverkleidung zur Verbesserung des Klangs fehlt auch. Aber Helmut und Sigrid sind dran – und dann heißt es: Film ab!

Helmut steht auf dem Dach des Kinos und lässt etwas den Schornstein hinab
Helmut baut das neue Belüftungssystem – alles Eigenentwicklung
Helmut wird im Kinosaal vom Licht des Projektors beleuchtet
Die Vision des fertigen Kinos vor Augen

Text: Jendrik Hillebrecht | Regie: Benjamin Kuschnik | Kamera: David Rankenhohn

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