Tipps zum Pflanzenschutz

Schädlinge erkennen und bekämpfen

Löchrige Blätter, matte Pflanzen, Blattverlust. Wenn ein Schädling am Werk ist, ist das leicht zu erkennen. Die Frage ist nur: Wer ist der Übeltäter? Erst wenn Du weißt, wer die Pflanze da belästigt, kannst Du Dich ordentlich zur Wehr setzen.

Hier ein grober Überblick über die Symptome und mögliche Verursacher:

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				Schadbild saugender Schaedling

    Verkrüppelte eingedrehte Blätter, gelbe und braune Sprenkel, die nicht eindeutig abgegrenzt sind oder silbrige Streifen deuten auf einen Befall durch saugende Schädlinge wie Blattläuse hin. Schau genau auf die Blätter, vor allem auf die Unterseite – wenn dort etwas krabbelt, ist es sicher ein Schädling.

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				pflanzenschutz beissender schaedling

    Ist das Blatt voller Löcher oder schon ordentlich abgefressen, vor allem weiter oben – dann ist es wahrscheinlich ein beißender Schädling wie ein Käfer oder auch eine Schadraupe . Achtung: Gerade wenn die Ränder oder die unteren Blätter angefressen sind, kann es sich auch um Nacktschnecken handeln!

  • 
				Falscher Mehltau

    Ein weißer Schleier, abgegrenzte Flecken in gelb, grau, blau oder rostfarben? Dann ist es wohl leider eine Krankheit, also wahrscheinlich ein Schadpilz! Seltener kann es sich um Bakterien oder Viren handeln.

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				dummy pflanzenschutz naehrstoffmangel

    Kümmert die Pflanze vor sich hin, sind die Blätter hellgrün, die Blattadern noch grün oder auch die Blattränder braun? Dann ist es wohl kein Schädling, sondern ein Nährstoffmangel.

In unseren Ratgebern zeigen wir Dir, wie Du Schädlinge und Pilzkrankheiten erkennst und sie effektiv bekämpfst.

Die Pflanzenschutzpyramide

 Hornbach
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Wichtige Anwendungshinweise

  • Lies die Gebrauchsanweisung vor der ersten Anwendung sorgfältig durch.
  • Halte die vom Hersteller empfohlenen Mengen genau ein!
  • Während der Anwendung nicht essen, trinken oder rauchen.
  • Halte bei Nutzpflanzen unbedingt die Wartezeit ein. Sie weist auf die Dauer hin, die von der letzten Anwendung bis zur Ernte verstreichen muss.
  • Bringe die Mittel möglichst an bewölkten und windstillen Tagen aus.
  • Es sollte je nach Mittel mindestens 4 Stunden nach der Anwendung nicht regnen oder direkte Sonne auf die Blätter gelangen.
  • Reinige gründlich alle verwendeten Geräte.
  • Im Freiland auf jeden Fall feste Schuhe und Handschuhe tragen. Im Gewächshaus zusätzlich langärmelig anziehen und eine FFP2-Maske tragen. Außerdem während und nach der Anwendung gründlich lüften!
  • Sollten Körperteile oder Kleidung mit dem Sprühnebel in Berührung gekommen sein, reinige sie sofort.
  • Bewahre Pflanzenschutzmittel stets verschlossen und im Originalbehälter an einem sicheren Ort auf. Halte Kinder und Haustiere fern und stelle die Gebinde nicht in die Nähe von Lebens- und Futtermitteln.
  • Restmengen dürfen nicht in den Abfluss gegossen werden. Verdünne diese wie angegeben und verteile die Restmenge auf die betroffenen Pflanzen.
  • Komplett entleerte Verpackungen und Behälter in der Wertstofftonne oder im Restmüll entsorgen.
  • Verpackungen mit Resten auf jeden Fall in der Sondermüll- bzw. Problemstoffsammlung abgeben!
  • Unabhängig davon, ob in den Warnhinweisen angegeben oder nicht – bringe unmittelbar neben einem Gewässer (mind. 5 Meter) am besten keine Substanz aus.
  • Vermeide es, blühende und unmittelbar von Insekten wie Bienen angeflogene Pflanzen zu besprühen. Falls es wirklich nötig ist, besser abends sprühen, sofern kein Nachtfalter angeflogen kommt.

Kein Glyphosat oder Nicotinoide bei HORNBACH

Wir haben sämtliche glyphosathaltige Mittel vor Jahren ausgelistet und alternative Produkte aufgenommen. Auch Pflanzenschutzmittel mit Neonicotinoiden wurden komplett ausgelistet, um den Nützlingsschutz aktiv zu fördern.

Schädlingsbefall vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu einem Schädlingsbefall kommt, kannst Du einige Vorkehrungen treffen. Prävention ist das Stichwort.

Starke Pflanzen, ein gesunder Boden und die richtige Pflege sind wichtige Faktoren, wenn Du einen Schädlingsbefall vermeiden willst.

Wir haben einige Tipps für Dich, wie Du Schädlingen vorbeugen kannst. Los geht's:

  • Kaufe nur kräftige und gesunde Pflanzen.
  • Verwende nur Qualitäts-Saatgut, wenn möglich mit Krankheitsresistenzen.
  • Berücksichtige Bodenbeschaffenheit und Standort, denn jede Pflanze hat andere Ansprüche.
  • Pflanze und säe immer mit genügend Abstand, sodass die Blätter gut abtrocknen können.
  • Dünge und pflege Deine Pflanzen nach ihren Ansprüchen. Übermäßiges Düngen, vor allem mit Stickstoff, und zu viel oder zu wenig Wasser macht Pflanzen anfälliger! Kalium hingegen stärkt Deine Pflanzen.
  • Beachte bei der Planung Fruchtfolgen und Nachbarschaften der Kulturen.
  • Setze vorbeugend und regelmäßig Pflanzenstärkungsmittel wie Ackerschachtelhalm oder Brennnessel ein.
  • Achte stets auf die Hygiene und entferne Pflanzenreste immer ordnungsgemäß. Das heißt: Befallene Blätter immer in die Biotonne und nicht auf den Kompost!
  • Untersuche Deine Pflanzen regelmäßig auf einen möglichen Befall von Schädlingen oder sonstige Störungen.

Und noch ein wichtiger Tipp:

Fördere die Ansiedlung von Nützlingen, indem Du für einen naturnahen Garten sorgst.

Vorbeugendes Monitoring

Das Wichtigste zuerst: Vorbeugen und überwachen! Denn wenn eine Pflanze mal richtig befallen ist, hilft im (Bio-)Garten nur mehr ein massiver Rückschnitt. Daher ist sogenanntes Monitoring, also Überwachen des Befalls, besonders wichtig!

Mit Multifallen kannst Du den Befall durch unterschiedliche Schädlinge überwachen und den Bestand reduzieren.

FloraSelf Nature für natürliche Schädlingsbekämpfung

Biologische Pflanzenschutzprodukte von FloraSelf Nature regulieren Schädlingsaufkommen ganz ohne Chemie, auf rein natürliche Art und Weise.

Vorbeugender Pflanzenschutz im Gewächshaus

Ein Gewächshaus ist der ideale Ort, um Pflanzen zu ziehen. Die gleichmäßigen Temperaturen wissen aber nicht nur exotische Pflanzen zu schätzen – das Klima bekommt auch vielen Schädlingen besonders gut. Noch dazu gibt es weniger Fressfeinde. Daher immer genau schauen und bei Befall sofort handeln. Mit Gelb- und Blautafeln erkennst Du leicht einen Befall durch Weiße Fliege, Trauermücke, Thripse oder Geflügelte Blattlaus.

Manche Nützlinge kannst Du bereits frühzeitig und vorbeugend im Gewächshaus aussetzen! Sie können mehrere Wochen ohne Nahrung bzw. manche Raubmilben nur mit Pollen auskommen. Pflanze dann am besten einige nektarreiche Blumen an.

Pflanzenstärkungsmittel einsetzen

Neben den natürlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln wie Nützlingen oder Fallen ist die Pflanzenstärkung ein wichtiger Baustein, um Schädlinge in Deinem Garten zu bekämpfen.

Es gibt z. B. Pflanzenstärkungsmittel mit effektiven Mikroorganismen, die eine Mischung aus Milchsäurebakterien (Lactobacillus casei, Lactobacillus plantarum), Photosynthesebakterien (Rhodopseudomonas palustris) und Hefen (Saccharomyces cerevisiae) enthalten.

Das Pflanzenstärkungsmittel sorgt dafür, alle Nährstoffe im Boden für die Pflanze verfügbar zu machen und in Nährsalze umzuwandeln. Das ist noch nicht alles: Das Pflanzenstärkungsmittel aktiviert das Bodenleben – für mehr Regenwürmer. Es fördert Keimung, Wurzelbildung, Blüte, Fruchtansatz und Reifung von Pflanzen und beschleunigt die Kompostierung.

Altbekannte Hausmittel

Ob Gemüsepflanze, Kräuter oder Zierpflanzen: Brennnessel Sud ist ein ideales Pflanzenstärkungsmittel. Und nicht nur das: Er bekämpft auch Schädlinge - mehr dazu im nächsten Kapitel.

Eisen, Zink und Mangan, sowie wertvolle Mineralien und Gerbstoffe – das steckt alles drin im Brennnessel Sud.

Er hilft Dir nicht nur dabei, Deine Pflanzen gesund zu halten, sondern kann sie auch bei der Regeneration unterstützen.

Auch Schachtelhalm als alterhergebrachtes Mittel stärkt die Pflanzenbarriere mit seiner enthaltenen Kieselsäure.

Vorbeugender Pflanzenschutz mit Grundstoffen

Starke Pflanzen trotzen Mehltau, Blattläusen und anderen Schädlingen im Garten. Deshalb ist es wichtig, dass Du Deine Pflanzen gesund hältst – und das im besten Fall ohne den Einsatz von Chemie.

Die Lösung sind sogenannte Grundstoffe. Grundstoffe fördern die Pflanzengesundheit und sind eine natürliche Unterstützung bei der Abwehr von Pilzkrankheiten und Schädlingen. Du kannst jetzt also nicht nur auf Pflanzenstärkungsmittel zurückgreifen, sondern auch auf die Grundstoffe.

Vorteile von Grundstoffen:

  • Grundstoffe bestehen zu 100 % aus natürlichen Inhaltsstoffen und müssen von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Damit sind sie unbedenklich, sowohl für Bienen und andere Nützlinge, als auch für Deine Kinder und Dein Haustier.
  • Grundstoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.
  • Grundstoffe kannst Du sowohl bei Nutz- als auch bei Zierpflanzen einsetzen.

Es gibt verschiedene Grundstoffe:

  • Hinter dem Grundstoff Urtica verbirgt sich die Brennnessel. Der Grundstoff Urtica unterstützt nicht nur die Abwehr von Pflanzenschädlingen, sondern auch die Abwehr von Pilzkrankheiten – ein absoluter Allrounder für Deinen Garten. Genehmigte Anwendungen sind beispielsweise gegen Blattlaus, Apfwickler und Spinnmilbe sowie gegen Mehltau, Frucht- und Knollenfäule.
  • Du hast mit Mehltau zu kämpfen? Dann ist der Grundstoff Natriumhydrogencarbonat das richtige Mittel für Dich. Dieser Grundstoff wirkt vorbeugend gegen Echten Mehltau und Schorf.
  • Rechtzeitig angewendet kann der Grundstoff Lecithin die Sporenkeimung verschiedener Blattpilze hemmen: Dazu zählen Echter Mehltau, Kraut-, Braun- und Knollenfäule und die Kräuselkrankheit. Quasi nebenbei stärkt der Grundstoff die natürliche Barriere der Blätter.

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